Montag, 4. September 2006

Kreativität und Chaos

Ja, die beiden liegen bei mir nah beieinander.

Grundsätzlich ist es ja wunderschön, wenn man im Banne der Schaffenskraft steckt.
Nur vergesse ich darüber gerne mal so kleine Nebensächlichkeiten wie den Schutz der Umgebung.

die Folge: Kurz vor Fertigstellung meines "Kunstwerkes" stellte ich fest, daß das Wohnzimmer und ich gleichmäßig rot gepunktet sind.

weitere Folge: eine halbe Stunde auf den Knien rutschen, um den Fußboden sauber zu kriegen und der Start einer neuen Testreihe: "Wie genau beobachtet der Liebste von allen seine Umgebung oder wie aufmerksam liest er dieses Weblog?!"
Hihihi, mich wundert ja, daß er nicht gleich gefragt hat, was ich angestellt habe, nachdem ich mit verdächtigem Grinsen hier neben ihm sitze, meistens braucht er dazu nicht lange.

Jetzt warte ich mal, bis alles trocken ist und dann entscheide ich, ob man das Werk auch aufhängen kann, oder ob es in den Rundordner wandert.

Kinker im Wunderland

Gestern war der Tag der positiven Überraschungen.
Ich war ganz hin und her gerissen, erst fing es damit an, daß ich schon beim Frühstück die erste Antwort auf meine in der Nacht verschickten Bewerbungen bekam und für heute gleich mal einen Gesprächstermin vereinbarte.

Danach war ich schon mal supergut drauf und hab ein bisschen in der Wohnung herumgeräumt, bis das Telefon klingelte: Die nächste wollte mit mir über meine Bewerbung sprechen - wieder Termin vereinbart.

Mittlerweile war ich zum Platzen voll mit guter Laune und wollte unbedingt etwas unternehmen, leider ging keiner ans Telefon, außer die, die nicht in Wien sind.

Ich hatte mich schon beinahe mit meinem Schicksal abgefunden und überlegte, was ich allein unternehmen könnte, da meldete sich S. doch noch und wir vereinbarten, daß ich zu ihr und H. rausfahre ins Haus in den Leiser Bergen.

Während der Fahrt hielt ich kurz an und schnitt ein paar wunderbare Gladiolen für S. bei einem Feld "Blumen zum Selberschneiden". Kurz darauf läutete das Telefon nochmal und S. meinte, ich sollte doch kurz in Klement halt machen, sie wären dort zufällig bei einem ganz süßen Gschäfterl stehengeblieben und trinken dort noch einen Tee.

Gesagt, getan, wie ich mich freute, als mich die Jungs schon freudig erwarteten, auch G., die Mama der Kids war da, leider nur kurz.
Der "Flockerlhof" (rechts oben, Seite 2 anclicken!) ist ein wunderbares Schatzkisterl.
Von außen unscheinbar direkt an der Straße gelegen, tritt man in eine andere Welt.
Der alte, liebevoll restaurierte Hof zieht sich im Vierkant weit nach hinten, in der Mitte ist ein kleiner Teich angelegt und alles ist voll mit kleinen und großen Gegenständen, die man käuflich erwerben kann.
Ganz hinten ist noch ein Bauernladen angeschlossen, es gibt Möbel und Dekogegenstände, Naturkosmetik, Windspiele, Kissen, Glückswichtel, alles Mögliche, man kann dort stundenlang herumwandern und wird immer wieder was Neues entdecken!
Ich mußte natürlich auch was erstehen, S. und H. deckten sich ein mit schmiedeeisernen Fußabtretern, Leuchtern für Kerzen, neuen Sitzkissen und ein paar Kleinigkeiten.

Man kann die Räumlichkeiten auch für private Feste mieten und S. und H. konnten gleich wertvolle Kontakte mit anderen Besuchern knüpfen.

Die Atmosphäre dort ist so heimelig, ich fühlte mich wie Alice im Wunderland, war nur mehr am Staunen.
G. und die Kids mußten leider ziemlich schnell wieder weg, N. bekam noch einen Glücksbringer geschenkt, da heute sein erster Schultag ist. Er war schon fast draußen, da drehte er nochmal um und schmiegte sich kurz an mich, ich hab ihn so lieb, den kleinen Bären.

Ich finde es so schön, daß es Leute gibt, die so wunderbare Dinge schaffen und bewahren, drum lief ich kurz nach draußen und suchte eine schöne Gladiole für die Hausherrin Susanne aus. Die bekam dann einen Ehrenplatz!

Da es langsam spät wurde, mußten wir aufbrechen, das Abendessen wurde rasch gemeinschaftlich gestaltet: Raclette, immer gut!
Dann klärten wir noch einige geschäftliche Dinge, zum Kaffee setzen wir uns noch nach draußen, wo ein angenehmer Fönwind wirbelte.

Etwa um Mitternacht machte ich mich dann, erfüllt von Glück und den schönen Überraschungen dieses Sonntags auf den Weg nach Hause, wo der Liebste von allen schon auf mich wartete.

Sonntag, 3. September 2006

20 Stories - Geschichte 9

Zuckerfrei hat ihre Geschichte zu fertiggestellt:

Sie fühlte sich, als wäre sie vom Zug überfahren worden, als sie am Morgen erwachte und ihre verklebten Augen einen Spalt öffnete. Die Mascara der letzten Nacht befand sich noch auf ihren Wimpern und sie konnte kaum sehen, jedoch genug um zu bemerken dass sie sich nicht in ihrer Wohnung war. Aber wessen Wohnung war das und wie kam sie hier her?
Wie zum Teufel konnte sie in eine so geschmacklose Wohnung gelangen und nicht auf dem Absatz sofort wieder kehrt machen? Hässliche Tapeten, eine Sammlung aus Strohenten, schwarze Möbel, violetter Teppichboden und zur Krönung, Bettwäsche im Tigermuster.
Sie drehte sich auf die andere Seite um zu sehen, wer hier diese ekelhaften Geräusche von sich gibt. Als sie den kleinen glatzköpfigen Mann sah, der neben ihr lag, kamen auch langsam Erinnerungsfetzen. Sie sah wie er sie angesprochen hatte in jener Bar, wie sie sich zugeprostet hatten, sie sah wie er immer näher kam und sie küsste. Sie schüttelte sich vor Ekel. Was hatte sie da bloß wieder getrieben? Und wie viele Long Island Icetea hatte sie getrunken? Langsam versuchte sie sich aus dem Bett zu erheben, hoffte den Kahlkopf nicht zu wecken und schlich auf Zehenspitzen hinaus nachdem sie die Kleidungsstücke einsammelte die im Zimmer verteilt waren. Im Vorzimmer zog sie sich an und drehte dann leise den Schlüssel der Wohnungstüre um, sie hatte Angst sie könnte ihn aufwecken. Leise schloss sie die Türe hinter sich und fing an zu rennen. Auf der Straße nahm sie sich ein Taxi und ließ sich zu ihrer Wohnung fahren.
Kaum hatte sie ihre Wohnungstüre geschlossen, entledigte sie sich noch im gehen ihrer Schuhe und ihrer Kleider und visierte sofort das Badezimmer an. Wie ferngesteuert ging sie hinein, drehte die Dusche auf und stellte sich darunter.
Der ersten Strahlen die sie trafen, waren eiskalt und in ihr zog sich alles zusammen und sie schrie kurz auf. Das Wasser wurde immer wärmer und erreichte langsam die Temperatur die sie haben wollte – heiß. Gerade so, dass sie sich nicht verbrennen konnte. Sie brach in Tränen aus, stütze sich an den kalten Fliesen ab und rutschte immer weiter hinunter bis sie in der Duschtasse saß. Das heiße Wasser peitschte auf ihren Körper, die Wimperntusche lief ihr über das Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr beruhigen, wie ein kleines verängstigtes Kind hockte sie in ihrer Dusche, weinte und ließ sich von den Wasserstrahlen berieseln.
Und dabei dachte sie die ganze Zeit nur an eins: Es stimmt nicht, was alle sagen. Man kann sich durch andere Männer nicht vom Schmerz des Verlassenwerdens ablenken, das Gefühl der Einsamkeit ist nachher nur noch größer.

Good News!

Erstaunlich, wie schnell etwas in Gang kommt, wenn man mal den ersten Schritt getan hat.

Bei mir war's ein "Muß", nichtsdestotrotz ein sinnvolles Muß.
Gestern dann der 2. Schritt, ich hab mich endlich daran gemacht, Bewerbungen für die gefundenen Stellenanzeigen zu verfassen und hab sie auch gleich abgeschickt.
Darunter einige für persönliche Assistenz und eine für den Ausbildungsplatz als Familienhelferin beim SOS-Kinderdorf.

Kaum 3 Stunden später kam auch schon die erste Antwort, endlich mal nette Resonanz auf meine Bemühungen: "Ich habe mit großem Interesse Ihre Bewerbung gelesen und bin mehr als positiv überrascht, wie ernst es Ihnen mit dieser Stelle ist. Ist ja leider eine Ausnahmeerscheinung."
Ich freu mich so sehr, hab auch schon das Telefongespräch geführt und morgen um 16:00 Uhr besuche ich die Dame zuhause und wir schauen mal, wie wir uns vertragen!

Diese Stelle wäre ab Mitte Oktober 2 Tage in der Woche 4-5 Stunden, ideal um mal praktische Erfahrungen mit Menschen mit körperlicher Behinderung zu sammeln, vor allem weil die zu betreuende Dame sehr offen scheint und mir sehr sympathisch ist.

Mein weiterer Plan: Wenn ich einen Ausbildungsplatz im SOS-Kinderdorf bekomme, dann trete ich diesen sofort an.
Wenn nicht, dann mache ich einen Kurs, lasse den vom AMS bezahlen und bewerbe mich anschließend mit pädagogischer Grundbildung erneut beim SOS-Kinderdorf.
Nebenbei möchte ich gerne einen Teil meiner Zeit - so es sich mit dem Rest des Planes vereinbaren lässt - als persönliche Assistentin zur Verfügung stellen.

Was meint ihr? Der Plan ist gut, oder?
Ich bin richtig aufgedreht, freu mich so sehr, einen weiteren Schritt zur Verwirklichung meiner beruflichen Wünsche getan zu haben!

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Das ist ein echter ROA
Wo ist das aufgenommen? Hier gibts mehr facebook.com/ROAStreetArt
Jan (Gast) - 2014-01-26 18:45
.
momoseven - 2013-10-25 15:26

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