Sonntag, 3. September 2006

20 Stories - Geschichte 9

Zuckerfrei hat ihre Geschichte zu fertiggestellt:

Sie fühlte sich, als wäre sie vom Zug überfahren worden, als sie am Morgen erwachte und ihre verklebten Augen einen Spalt öffnete. Die Mascara der letzten Nacht befand sich noch auf ihren Wimpern und sie konnte kaum sehen, jedoch genug um zu bemerken dass sie sich nicht in ihrer Wohnung war. Aber wessen Wohnung war das und wie kam sie hier her?
Wie zum Teufel konnte sie in eine so geschmacklose Wohnung gelangen und nicht auf dem Absatz sofort wieder kehrt machen? Hässliche Tapeten, eine Sammlung aus Strohenten, schwarze Möbel, violetter Teppichboden und zur Krönung, Bettwäsche im Tigermuster.
Sie drehte sich auf die andere Seite um zu sehen, wer hier diese ekelhaften Geräusche von sich gibt. Als sie den kleinen glatzköpfigen Mann sah, der neben ihr lag, kamen auch langsam Erinnerungsfetzen. Sie sah wie er sie angesprochen hatte in jener Bar, wie sie sich zugeprostet hatten, sie sah wie er immer näher kam und sie küsste. Sie schüttelte sich vor Ekel. Was hatte sie da bloß wieder getrieben? Und wie viele Long Island Icetea hatte sie getrunken? Langsam versuchte sie sich aus dem Bett zu erheben, hoffte den Kahlkopf nicht zu wecken und schlich auf Zehenspitzen hinaus nachdem sie die Kleidungsstücke einsammelte die im Zimmer verteilt waren. Im Vorzimmer zog sie sich an und drehte dann leise den Schlüssel der Wohnungstüre um, sie hatte Angst sie könnte ihn aufwecken. Leise schloss sie die Türe hinter sich und fing an zu rennen. Auf der Straße nahm sie sich ein Taxi und ließ sich zu ihrer Wohnung fahren.
Kaum hatte sie ihre Wohnungstüre geschlossen, entledigte sie sich noch im gehen ihrer Schuhe und ihrer Kleider und visierte sofort das Badezimmer an. Wie ferngesteuert ging sie hinein, drehte die Dusche auf und stellte sich darunter.
Der ersten Strahlen die sie trafen, waren eiskalt und in ihr zog sich alles zusammen und sie schrie kurz auf. Das Wasser wurde immer wärmer und erreichte langsam die Temperatur die sie haben wollte – heiß. Gerade so, dass sie sich nicht verbrennen konnte. Sie brach in Tränen aus, stütze sich an den kalten Fliesen ab und rutschte immer weiter hinunter bis sie in der Duschtasse saß. Das heiße Wasser peitschte auf ihren Körper, die Wimperntusche lief ihr über das Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr beruhigen, wie ein kleines verängstigtes Kind hockte sie in ihrer Dusche, weinte und ließ sich von den Wasserstrahlen berieseln.
Und dabei dachte sie die ganze Zeit nur an eins: Es stimmt nicht, was alle sagen. Man kann sich durch andere Männer nicht vom Schmerz des Verlassenwerdens ablenken, das Gefühl der Einsamkeit ist nachher nur noch größer.

Good News!

Erstaunlich, wie schnell etwas in Gang kommt, wenn man mal den ersten Schritt getan hat.

Bei mir war's ein "Muß", nichtsdestotrotz ein sinnvolles Muß.
Gestern dann der 2. Schritt, ich hab mich endlich daran gemacht, Bewerbungen für die gefundenen Stellenanzeigen zu verfassen und hab sie auch gleich abgeschickt.
Darunter einige für persönliche Assistenz und eine für den Ausbildungsplatz als Familienhelferin beim SOS-Kinderdorf.

Kaum 3 Stunden später kam auch schon die erste Antwort, endlich mal nette Resonanz auf meine Bemühungen: "Ich habe mit großem Interesse Ihre Bewerbung gelesen und bin mehr als positiv überrascht, wie ernst es Ihnen mit dieser Stelle ist. Ist ja leider eine Ausnahmeerscheinung."
Ich freu mich so sehr, hab auch schon das Telefongespräch geführt und morgen um 16:00 Uhr besuche ich die Dame zuhause und wir schauen mal, wie wir uns vertragen!

Diese Stelle wäre ab Mitte Oktober 2 Tage in der Woche 4-5 Stunden, ideal um mal praktische Erfahrungen mit Menschen mit körperlicher Behinderung zu sammeln, vor allem weil die zu betreuende Dame sehr offen scheint und mir sehr sympathisch ist.

Mein weiterer Plan: Wenn ich einen Ausbildungsplatz im SOS-Kinderdorf bekomme, dann trete ich diesen sofort an.
Wenn nicht, dann mache ich einen Kurs, lasse den vom AMS bezahlen und bewerbe mich anschließend mit pädagogischer Grundbildung erneut beim SOS-Kinderdorf.
Nebenbei möchte ich gerne einen Teil meiner Zeit - so es sich mit dem Rest des Planes vereinbaren lässt - als persönliche Assistentin zur Verfügung stellen.

Was meint ihr? Der Plan ist gut, oder?
Ich bin richtig aufgedreht, freu mich so sehr, einen weiteren Schritt zur Verwirklichung meiner beruflichen Wünsche getan zu haben!

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.
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