Freitag, 27. Januar 2006

Primär- und Sekundärtugenden

Da hab ich beim Teacher was gefunden, was mir ausnehmend gut gefällt.
Nachgesagt wird Folgendes dem Jesuitenpater Rupert Lay, der für sein Lebenswerk und seine Verdienste um ethisches Managment und Unternehmensethik 2004 den Fairness-Ehrenpreis der Fairness-Stiftung verliehen bekam.

Grob zusammengefasst unterscheidet er zwischen Managern und echten Führungspersönlichkeiten und zwischen Primär- und Sekundärtugenden.

Der größte Fehler ist, wenn Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit und Gehorsam an erster Stelle stehen.
Nach solchen Sekundärtugenden funktioniert auch jedes Konzentrationslager.

Und die Primärtugenden?
Zivilcourage, Konfliktfähigkeit und Toleranz.

Wie werden diese Tugenden in unserem Umfeld gelebt?
An welche Stelle werden sie von dieser unserer modernen Gesellschaft gereiht.
Und zwar nicht hochoffiziell, sondern wie seht ihr die tatsächliche Realität hinter dem, was man tun sollte und dem, was oft einfacher ist?

Ich persönlich dachte mir gleich, mhmm, schlimm, dort wo ich die meiste Zeit verbringe funktioniert’s zwar nicht wie im KZ.
Aber wenn's hart auf hart kommt, dann werden nur Sekundärtugenden tatsächlich eingefordert.
Mit den Primärtugenden schmückt man sich zwar gerne, mit der tatsächlichen Umsetzung hapert’s aber doch sehr, damit eckt man ja doch leicht an, wird lästig und schwerer zu handhaben und abzutun.

In meinem Familien- und Freundeskreis sieht dies glücklicherweise anders aus.
Dort schätzt man größtenteils den Aufwand, den es die Seele und den Kopf kostet, nicht nur zu funktionieren, sondern zu leben, sich mit den andern auseinanderzusetzen, sieht dies als Bereicherung und nicht als Belastung.
Ich selbst bemühe mich auch weniger um die Sekundärtugenden, die erscheinen mir persönlich meist ein bisserl unbequem, eher lästige Notwendigkeit.

Wie empfindet ihr euer Verhalten und das eurer Umwelt in diesem Zusammenhang?
Und was liegt dem zugrunde, bewusste Erziehung oder Lernen durch Erfahrung?

Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Syndrom

Diese unverhohlene Zurschaustellung einer gespaltenen Persönlichkeit, die ich täglich rund um mich beobachten kann, ist einfach köstlich.
Vornehmlich im direkten Kundenkontakt via Telefon, wie schön dass es eine Mute-Taste gibt.

Ist dies vielleicht die eine Qualifikation, die langjährig erfolgreiche Kundenbetreuer auszeichnet?
In jeder noch so absurden Situation das Gesicht vor dem Kunden wahren, immer freundlich, immer zuvorkommend und doch gezwungen, seine wahren Gefühle zu offenbaren, weil man eben doch ein bisschen menschelt und kein seelenloser Computer ist.
Aber diese Notwendigkeit auf minimale Zeit beschränken können, millisekundenkurze Eruptionen und sofort zurück zur offiziellen Stimme, die den Kunden sanft in der Sicherheit seines „Königseins“ wiegt.

Ja viele hier beherrschen diese Technik perfekt, andere wiederum nicht mal annähernd, doch die werden meist recht bald Opfer der natürlichen Auslese.
Paradebeispiel für Erstere ist diese da.

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.
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