Mir ist die letzten beiden Tage wieder aufgefallen, daß ich, sobald ich im Wifi-Kurs bin, wie ausgewechselt bin.

Ich hab mich in der Gruppe scheinbar von Anfang an als total extrovertierte, unterhaltsame Person etabliert.
Vermutlich hab ich damit am Anfang meine Unsicherheit gegenüber einer Gruppe Fremder überspielt, mittlerweile falle ich aber, sowie ich den Raum betrete, wieder in diese Rolle und finde nimmer raus.

Es ist eh lustig, mal den Entertainer zu geben und alle mit witzigen Bemerkungen zu unterhalten. Nur hab ich manchmal direkt Angst, daß es den andern zuviel wird.
Jemand, der zwanghaft Späßchen reißt, ist ja bekanntlich eher arm als lustig.

Und mir gehts in unseren Schulungssituationen sehr häufig so, daß mir ein lustiger Gedanke kommt und eh ich mich versehe, ist er auch schon ausgesprochen. Dann kommt eine kurze Schrecksekunde, in der ich am liebsten die Zeit zurückspulen würde, bis ich erleichtert registriere, daß sich die ganze Gruppe vor Lachen zerkugelt, also alles o.k. ist.

Gestern hat sichs auch ergeben, daß ich bei einer Kollegin nachfragen konnte, ob ich auch nicht zu dick auftrage, sie hat mich beruhigt, sie findet es auf keinen Fall zuviel, hat nicht den Eindruck, daß von mir ein Schmäh nach dem andern kommt, sondern daß ich nur hin und wieder das Ganze auflockere.
Ich habe nicht das Gefühl, daß sie mich beschwichtigen wollte, so war die Gesprächssituation nicht.

Wir machen auch immer wieder verschiedenste Übungen, die auch gegenseitiges Feedback-Geben beinhalten, da wurde mir auch schon des öfteren gesagt, daß sich die Gruppe durch meine lustigen Bemerkungen positiv berührt zeigt.

Also doch Fehlalarm meiner selbst.
Nur schade, daß ich Angst davor habe, mich zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen, anstatt das Gefühl zu genießen!