Fiercedragon – 2006-02-17 17:27

in dem moment wo ich dir eine frage stelle überlegst du, welche intention hinter meiner frage stecken könnte?!

wie wär's mit einem ersatzweisen "du, was bezweckstn mit der frage?" - könnte möglicherweise eher zum ziel führen. oder tust lieber rätselraten - is natürlich auch OK für mich.

nur noch so als kleinen zusatz: "sich erinnern" ist ein akt der gegenwart, nicht der vergangenheit.

Kinkerlitzch3n – 2006-02-17 18:46

Also gleich in dem Moment, in dem du fragst, versuch ich eher mal eine Antwort zu finden. Das ist bei den Fragen, die du stellst, oft nicht einfach. Und dann überlege ich schon, warum du mir gerade diese Frage stellst. Speziell bei solchen Überlegungen. Du fragst sowas nicht ohne Grund. Ich hab immer noch das Gefühl, daß du mich ein bißchen coacht. Aber ich seh dich ja nimmer, oder kann spontan bei dir vorbeischauen, wenn ich nicht weiterkomme. Und ich überlege auch gern mal selbst, bevor ich andere befrage, das stimmt schon.

Verrätst du mir, warum du mich genau das gefragt hast?

zuckerfrei – 2006-02-17 18:47

jaja, die fragen des drachen ;)
wessen kopf raucht da nicht?!

Kinkerlitzch3n – 2006-02-17 18:48

Er stellt aber oft die richtigen Fragen, die mich dann weiterbringen. Find ich schon gut!

zuckerfrei – 2006-02-17 18:49

na ich doch auch!

Fiercedragon – 2006-02-17 21:51

sehr gerne sogar.
also:

wenn du schreibst, dass du denkst, dass ich vermutlich nicht verstehe, warum du dich nicht auf das hier und jetzt konzentrierst und statt dessen über dinge nachdenkst die jahre zurückliegen, dann hast du damit selbstverständlich ein kleines oder größeres bisschen recht.
nur: das ist ein klassisches "deine welt/meine welt"-ding. nur weil es in meiner welt nícht so viel sinn macht wie in deiner ist es ja nicht "falsch" oder so. ich frage mich eher, was der grund dafür ist, dass du dich so in die vergangenheit bemühst.

dafür gibt es eine ganz genial geeignete frage, und das ist eben die "was ist dir denn daran wichtig?"
diese frage bringt mir mit deinen antworten keine neuen informationen (auf einer sachlichen ebene, meine ich damit), sondern sie liefert mir beziehungsweise natürlich: dir allerhand wertvolles über dein werte- und glaubenssystem.

denn natürlich wirst du gründe finden, warum für dich deine beschäftigung mit der vergangenheit wichtig und wertvoll ist. und möglicherweise finden sich da auch beweggründe, die bei genauerer betrachtung gar nicht so förderlich für dich sind. an denen könntest du dann arbeiten, wenn es die gäbe und dir die möglichkeit gegeben wäre, sie zu erkennen.

ps: natürlich gäb's für das ganze eine viel einfachere frage, und die lautet: "warum (ist dir die vergangenheit so wichtig)?" allerdings hat das warum den entscheidenden nachteil, dass es den gefragten meist unmittelbar in eine situation bringt wo er glaubt, sich rechtfertigen zu müssen. oder vielleicht sogar sich entschuldigen zu müssen. doch darum geht es nicht - dass das alles für dich sinn macht, ist mir sonnenklar und deshalb darf bei dir keinesfalls das gefühl entstehen, dass du dich rechtfertigen mußt.
deshalb frage ich wertneutral "was ist dir an der vergangenheit wichtig?"

Kinkerlitzch3n – 2006-02-17 22:05

Auf das Warum? finde ich nach wie vor keine Antwort. Aber ich merke, daß es mir gut tut, über diese vergangenen Dinge nachzudenken. Das Ganze jetzt aus objektiverer Sicht, mit mehr Lebenserfahrung noch mal durchzukauen, bringt mich weiter.
Ich habe zwar früher schon über das Thema gesprochen, aber gewisse Teile hab ich immer weggelassen, auch wenn ich mit meinen Eltern drüber sprach.

Und was hast du nun über mein Wertesystem herausgefunden?
Was glaubst du ist der Grund meines Vergangenheitswühlens?

Fiercedragon – 2006-02-17 22:13

wenn du dir keine antworten nach dem warum geben kannst, wie solln dann ich was drüber wissen?

vielleicht wirst du aus dir schlauer, indem du auf den punkt bringst, worin dieses "bringt mich weiter" genau besteht.

Kinkerlitzch3n – 2006-02-17 22:22

Du kannst ja was vermuten, weil du dich schon mit anderen Leuten & diesem Thema auseinandergesetzt hast. Was könnte das Warum? denn sein?

Und das bringt mich weiter, fühlt sich eher so an, als daß ich es sachlich beschreiben könnte.

Fiercedragon – 2006-02-17 23:29

different people - different reasons.


schon klar, dass du die beschäftigung mit diesem thema im weitesten sinne als "angenehm" empfindest. nur: was motiviert dich, das zu tun? was ist denn der benefit, den du davon hast, dich mit der vergangenheit auseinander zu setzen? welche erkenntnisse gewinnst du daraus - und inwiefern sind die nützlich für dich?

oder etwas provokant formuliert: dass nach einigen jahren etwas gemeinsam erlebtes von den beteiligten unterschiedlich gesehen und vor allem unterschiedlich empfunden wird hat ja schon der alte immanuel kant in seiner erkenntnistheorie drinnen gehabt.

Kinkerlitzch3n – 2006-02-17 23:41

Kant hab ich noch nicht gelesen, und selbst wenn, ist es anders, wenn man diese Erkenntnisse am eigenen Leib erlebt.

In erster Linie erspar ich mir viel Nervenkraft, wenn ich mich bewußt mit der Vergangenheit auseinandersetze und Erlebnisse in Worte fasse.
Tu ich es nicht, dann bahnen sich die Gedanken daran ihren Weg an die Oberfläche, sobald sie durchkommen können - oft nicht gerade im passendsten Augenblick. Dies hat schon oft zu sehr unangenehmen Situationen geführt, die ich in Zukunft vermeiden möchte.

Erkenntnisse sind zum Beispiel, was hat dazu geführt, daß ich mich in einer bestimmten Situation so und nicht anders verhalten habe. Und dann kann ich überlegen, welche Verhaltensweisen ich sonst hätte anwenden können, damit ich persönlich die Situation als angenehmer empfinde bzw. mir Kummer ersparen kann, wenn es wieder mal passiert.

Fiercedragon – 2006-02-18 00:25

hä? ich fürchte, beim ollen immanuel is was nicht ganz rübergekommen: will sagen, es ist sowieso klar, dass nach einiger zeit sich gemeinsam erlebtes in die jeweiligen subjektiven realitäten aufspaltet derer, die sich daran erinnern. eine "objektive" geschichtsschreibung, wenn man so will, gibt's nicht - weder im historischen noch im individuellen kontext.

die anderen beiden absätze gehen schon schön langsam in eine bestimmte richtung.

bevor ich zum 2ten absatz was sage, laß mich nur noch eben fragen: wenn du schreibst, du sparst dir dadurch viel nervenkraft - wie hab ich mir denn das in etwa vorzustellen, wenn da was "an die oberfläche durchkommt"? also ich will dich nicht mit details quälen, nur für mich damit ich mir in etwa was drunter vorstellen kann: reden wir da von einem nervenzusammenbruch oder so was wirklich schlimmes in der art halt?

absatz 3 stell ich mir so ein bisschen vor wie eine zeitlupenanalyse von einem fußballmatch, wo die schlüsselszene des spiels analysiert werden und gesagt wird: wenn er da ned im abseits gstanden wär, dann wär draus ein tor geworden. oder: da hätt er köpfeln müssen. oder der rechte mittelfeldspieler wär frei gwesn, den hättst anspielen sollen. oderoder.
leben ist ja nix als eine kette von entscheidungen, wie neulich von dir festgestellt - und grundsätzlich hast du dann ein besseres gefühl im leben und von dir selber, wenn du bei jeder entscheidung mehr wahlmöglichkeiten zur verfügung hast als bei der entscheidung davor. je mehr wahlmöglichkeit, desto gut.
die akribische zeitlupenanalyse der vergangenheit kann dir unter günstigen Umständen natürlich Handlungsalternativen für die Zukunft aufzeigen, das ist ganzganz klar.
mir persönlich ist das a) inzwischen zu mühsam und zu unsicher (denn nur weil ich was aus der vergangenheit weiß heißt noch lang nicht, dass ich das morgen schon in neuer form umsetzen kann) und b) zu wenig kreativ.
wär's nicht viel cooler und einfacher, in jeder gegebenen situation angemessen, flexibel, für dich angenehm und möglicherweise auch noch souverän reagieren zu können?

Kinkerlitzch3n – 2006-02-18 00:34

Was du mit Kant meintest hab ich schon verstanden, daß es nur subjektive Realitäten gibt, ja, ist mir klar. Aber daß diese Realitäten (scheinbar grundlos) so immens stark differieren können, war mir neu. Und hat mich erschreckt.

Ich glaube Nervenzusammenbruch geht schon in die Richtung, natürlich nicht immer. Das wird jetzt extrem persönlich, können wir darüber vielleicht per Mail oder Messenger sprechen?

Und zu deinem letzen Satz => klar, wär super, nur kenne ich da wahrscheinlich eine Möglichkeit zu wenig ;o)

Fiercedragon – 2006-02-19 20:08

klar kömma. ich wollte jedoch lediglich die dimension dessen kennen, und keine einzelheiten. denn die details musst du wegen mir nicht extra im geiste noch mal durchleben.
aus deiner antwort ergibt sich für mich dann auch schon der kommentar zu deinem zweiten absatz ("in erster linie erspar ich mir viel nervenkraft..."): ich denke, dass gerade der letzte satz (...unangenehme situationen vermeiden) ganz ordentlich etwas über deine beweggründe verrät, warum du dich mit der vergangenheit in dieser art und weise auseinandersetzt. du möchtest etwas vermeiden - etwas unangenehmes noch dazu. was sich für mich anliest als wäre da "angst" im weitesten sinne die triebfeder für dein tun.
angst ist nie so was wirklich förderliches, wie wir alle wissen, und "vermeidung" eine ungenügende strategie. think it mal over ob an meiner überlegung was dran ist.

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