Novarock - Die Gigs
Was ist mir am Besten in Erinnerung geblieben?
Einige Enttäuschungen, zuallererst Metallica, die exakt dasselbe Programm wie bei Rock im Park runtergespielt haben. Gut möglich, daß der Herr der Pooldiaries meine Wahrnehmung mit Worten wie: "Jetzt onaniert der Hetfield grade!", "Das ist einfach Arbeit für die." oder "Die müssen tatsächlich das Publikum auffordern, nach Zugaben zu schreien!" etwas gelenkt hat, ich konnte mich ihm allerdings nur anschließen. Von Begeisterung für die Musik bzw. das Entertainment der Massen war wenig spürbar, es ging wohl wirklich nur ums Geldverdienen und sich von der Menge feiern lassen.
Ähnlich bei Guns 'n Roses, wobei da ja von der Originalbesetzung nicht viel über war. Der Oberaxl hätte sich besser gespart, sich 3mal bei Vienna zu bedanken, wo er doch eigentlich ganz woanders war.
Mit einem fast 20minütigen Klaviersolo nach dem 2. Song hat mich der Sänger zum ersten Mal verärgert. Er schien zwar wirklich Spaß auf der Bühne zu haben, aber seine Stimme machte überhaupt nicht mehr mit. Zwar hat er wohl auch früher teilweise wie eine Micky Maus gequietscht, aber es war selbst für mich als Laien klar, da fehlt mächtig was an Stimmkraft, sobald es etwas höher rauf geht. In tiefen Lagen war die Stimme super, hat mir sehr gefallen, die neuen Songs sind auch durch die Bank in tieferen Tonlagen angesiedelt, aber die alten Klassiker mußten ja her und wurden teils nur noch kläglichgemeistert erledigt.
2 1/2 Stunden Beschallung sind üblicherweise ein Hochgenuß, doch durch stimmlich bedingte Pausen von 10 bis 15 Minuten nach jedem Lied, die von diversen Soli verkürzt werden sollten, zog sich der ganze Auftritt wie ein alter Kaugummi. Ich schätze gut ein Drittel der Zuseher verließ innerhalb der ersten Stunde die Stätte des Grauens und fuhr heimwärts.
Erst gegen Ende fetzten sie nochmal richtig los, selbst mir, die ich schon beinahe eingeschlafen wäre, zuckte plötzlich wieder das Tanzbein und so wurde ich doch noch etwas mit den Guns versöhnt.
Insgesamt wurden wahrscheinlich einige Kindheitsträume wahr und wenige Minuten später wieder grausam zerstört.
Die Bloodhoundgang hingegen war einfach geil. Zumindest einer der Truppe hatte sich mit dem Land, in dem sie auftreten auseinandergesetzt, was sich in einigen bösen Sprüchen auf der Videowall zeigte.
Auch Freunde einer Golden Shower kamen nicht zu kurz, ebenso wie eine ordentliche Jägermeister-Vernichtung vorgeführt wurde.
Die Songs fetzen sowieso und ich hatte den Eindruck, denen macht es wirklich Spaß mit dem Publikum zu interagieren.
Erst am Donauinselfest fiel auch diese Illusion von mir ab, genau wie Zuckerfrei den Insel-Gig beschrieb, lief es auch am Novarock ab.
Placebo hab ich mir nur kurz angesehen - wurde aber davon überzeugt, daß ich mir jetzt mal die neue CD anschaffe.
Bei Sisters of Mercy gab es Nebel mit buntem Licht, viel mehr war nicht zu sehen, zudem war ich mehr mit meinem Bier und dessen Auswirkungen auf mein Zentralnervensystem beschäftigt.
Gut gefallen haben mir Alice in Chains und besonders gut Stone Sour, da ging ordentlich was ab.
Tool war auch wieder überzeugend, allerdings war's ziemlich heiß und anstrengend im Gedränge.
Subway to Sally hatten offensichtlich viel Freude mit ihrem Auftritt, was sich auch aufs Publikum übertrug. Frl. Spion und meine Wenigkeit waren etwas wackelig auf den Beinen, weshalb wir beschlossen, den Liebsten von allen zu verlassen und den Klängen von Subway vom angrenzenden Hügel aus zu lauschen.
Eine weise Entscheidung, warteten doch auf dem Rastplätzchen bereits ein halb volles Packerl Zigaretten nebst einigen herrenlosen Pfandbechern auf uns, welche nach gebührend langer Zeit, in der sich die Besitzer melden hätten können, von uns konfisziert wurden. Ma derf ja nix verkummen lassn!
Am allerbesten waren neben Stone Sour Lagwagon, die mich sofort um mindestens 10 Jahre in die Vergangenheit katapultierten, herrlich sag ich euch!
Zum ersten Mal in meinem Leben ergab sich die echte Möglichkeit verbotenes Crowdsurfing zu betreiben, was nur daran scheiterte, daß ich noch ein Mut-Bier zuwenig intus hatte. Traurig aber wahr.
Die restlichen Acts wurden von uns aufgrund drückender Hitze, dadurch ausgelöstem Schlafmangel und somit klar nachvollziehbarer Bewegungsunlust nicht besucht, lediglich über einige Entfernung mit angehört.
Alles in allem war das Line Up wirklich gut und zufriedenstellend, auch wenn eher die kleineren Gruppen denn die Headliner überzeugend waren. Aber so ist wohl das Business, wie überall in unserer geldregierten westlichen Welt.
Einige Enttäuschungen, zuallererst Metallica, die exakt dasselbe Programm wie bei Rock im Park runtergespielt haben. Gut möglich, daß der Herr der Pooldiaries meine Wahrnehmung mit Worten wie: "Jetzt onaniert der Hetfield grade!", "Das ist einfach Arbeit für die." oder "Die müssen tatsächlich das Publikum auffordern, nach Zugaben zu schreien!" etwas gelenkt hat, ich konnte mich ihm allerdings nur anschließen. Von Begeisterung für die Musik bzw. das Entertainment der Massen war wenig spürbar, es ging wohl wirklich nur ums Geldverdienen und sich von der Menge feiern lassen.
Ähnlich bei Guns 'n Roses, wobei da ja von der Originalbesetzung nicht viel über war. Der Oberaxl hätte sich besser gespart, sich 3mal bei Vienna zu bedanken, wo er doch eigentlich ganz woanders war.
Mit einem fast 20minütigen Klaviersolo nach dem 2. Song hat mich der Sänger zum ersten Mal verärgert. Er schien zwar wirklich Spaß auf der Bühne zu haben, aber seine Stimme machte überhaupt nicht mehr mit. Zwar hat er wohl auch früher teilweise wie eine Micky Maus gequietscht, aber es war selbst für mich als Laien klar, da fehlt mächtig was an Stimmkraft, sobald es etwas höher rauf geht. In tiefen Lagen war die Stimme super, hat mir sehr gefallen, die neuen Songs sind auch durch die Bank in tieferen Tonlagen angesiedelt, aber die alten Klassiker mußten ja her und wurden teils nur noch kläglich
2 1/2 Stunden Beschallung sind üblicherweise ein Hochgenuß, doch durch stimmlich bedingte Pausen von 10 bis 15 Minuten nach jedem Lied, die von diversen Soli verkürzt werden sollten, zog sich der ganze Auftritt wie ein alter Kaugummi. Ich schätze gut ein Drittel der Zuseher verließ innerhalb der ersten Stunde die Stätte des Grauens und fuhr heimwärts.
Erst gegen Ende fetzten sie nochmal richtig los, selbst mir, die ich schon beinahe eingeschlafen wäre, zuckte plötzlich wieder das Tanzbein und so wurde ich doch noch etwas mit den Guns versöhnt.
Insgesamt wurden wahrscheinlich einige Kindheitsträume wahr und wenige Minuten später wieder grausam zerstört.
Die Bloodhoundgang hingegen war einfach geil. Zumindest einer der Truppe hatte sich mit dem Land, in dem sie auftreten auseinandergesetzt, was sich in einigen bösen Sprüchen auf der Videowall zeigte.
Auch Freunde einer Golden Shower kamen nicht zu kurz, ebenso wie eine ordentliche Jägermeister-Vernichtung vorgeführt wurde.
Die Songs fetzen sowieso und ich hatte den Eindruck, denen macht es wirklich Spaß mit dem Publikum zu interagieren.
Erst am Donauinselfest fiel auch diese Illusion von mir ab, genau wie Zuckerfrei den Insel-Gig beschrieb, lief es auch am Novarock ab.
Placebo hab ich mir nur kurz angesehen - wurde aber davon überzeugt, daß ich mir jetzt mal die neue CD anschaffe.
Bei Sisters of Mercy gab es Nebel mit buntem Licht, viel mehr war nicht zu sehen, zudem war ich mehr mit meinem Bier und dessen Auswirkungen auf mein Zentralnervensystem beschäftigt.
Gut gefallen haben mir Alice in Chains und besonders gut Stone Sour, da ging ordentlich was ab.
Tool war auch wieder überzeugend, allerdings war's ziemlich heiß und anstrengend im Gedränge.
Subway to Sally hatten offensichtlich viel Freude mit ihrem Auftritt, was sich auch aufs Publikum übertrug. Frl. Spion und meine Wenigkeit waren etwas wackelig auf den Beinen, weshalb wir beschlossen, den Liebsten von allen zu verlassen und den Klängen von Subway vom angrenzenden Hügel aus zu lauschen.
Eine weise Entscheidung, warteten doch auf dem Rastplätzchen bereits ein halb volles Packerl Zigaretten nebst einigen herrenlosen Pfandbechern auf uns, welche nach gebührend langer Zeit, in der sich die Besitzer melden hätten können, von uns konfisziert wurden. Ma derf ja nix verkummen lassn!
Am allerbesten waren neben Stone Sour Lagwagon, die mich sofort um mindestens 10 Jahre in die Vergangenheit katapultierten, herrlich sag ich euch!
Zum ersten Mal in meinem Leben ergab sich die echte Möglichkeit verbotenes Crowdsurfing zu betreiben, was nur daran scheiterte, daß ich noch ein Mut-Bier zuwenig intus hatte. Traurig aber wahr.
Die restlichen Acts wurden von uns aufgrund drückender Hitze, dadurch ausgelöstem Schlafmangel und somit klar nachvollziehbarer Bewegungsunlust nicht besucht, lediglich über einige Entfernung mit angehört.
Alles in allem war das Line Up wirklich gut und zufriedenstellend, auch wenn eher die kleineren Gruppen denn die Headliner überzeugend waren. Aber so ist wohl das Business, wie überall in unserer geldregierten westlichen Welt.
Kinkerlitzch3n – 2006-06-25 11:31