Freitag, 24. März 2006

Jawohl!

Ich war grad joggen im Frühlings-Sonnenschein.
Endlich!
Fühl mich super!

Wasser bahnt sich seinen Weg

Heute abend nahm ich zum zweiten Mal an einer Biodanza-Vivencia teil. Für die, die den Link nicht angeclickt haben ganz kurz: Bei einer Biodanza-Vivencia erlebt man gemeinsam in der Gruppe angeleitete Übungen zu Musik. Gesprochen wird dabei nicht.
Das erste Mal fand ich sehr schön, zwar hatte ich einige Hemmungen, weil man es im Alltag ja nicht unbedingt gewohnt ist, sich auf Fremde so schnell einzulassen und auch Berührungen dazugehören. Aber ich konnte mich bei einigen Übungen doch sehr gut fallenlassen und fühlte mich danach gleichzeitig entspannt und gestärkt.

Heute ging ich voller Freude wieder hin, diesmal waren wir nur ganz wenige Leute, ein kleine, feine Gruppe.
Diesmal kam ich viel leichter rein, die Leute lagen mir auch mehr.
Bei zwei Übungen zum Thema "Alles fließt" war noch alles wunderbar und schön. Wobei, bei der zweiten, da "flossen" wir alle durch den Raum und aneinander vorbei, da war viel Berührung dabei. Fand ich eigentlich sehr angenehm. Nur bei einem Teilnehmer weniger, bei dem hatte ich schon vorher das Gefühl, er guckt mir recht interessiert auf die Brust. Von ihm wollte ich mich nicht unbedingt berühren lassen, war mir irgendwie zuviel.
Als nächstes kam der Wiegekreis. Man steht Schulter an Schulter, umarmt sich rechts und links oder faßt sich an den Händen und wiegt sich einfach zur Musik. Alle Teilnehmer halten sich gegenseitig in Balance. Dieser Wiegekreis war bei der letzten Vivencia schon sehr schön, da war ich echt ganz weit weg.

Doch diesmal kam ich ins Nachdenken. Warum hat es mich gestört, daß ich betrachtet wurde? Warum mußte ich, als er an meine Brust stieß, sofort denken, war das Absicht?
Woher rührt dieses Mißtrauen, daß da etwas Sexuelles im Spiel sein könnte?
Berührungen wohnt nun mal eine gewisse Erotik inne. Das lustvolle Erleben seines Körpers beginnt ja schon in der Kindheit, wird nur per Erziehung möglichst zu unterdrücken gesucht.
Und plötzlich kam in mir eine unglaubliche Traurigkeit hoch. Die Tränen rannen mir über das Gesicht und ich klinkte mich bald aus dem Kreis aus. Nach einiger Zeit hat mich H. dann in den Arm genommen, zum Trost, das tat mir gut.
Nach einiger Zeit ging die Traurigkeit dann auch wieder und die Fröhlichkeit kehrte zurück.
Aber es beschäftigt mich. Hat mich erschreckt, daß sich meine Gefühle wieder mal mit solcher Gewalt ihren Weg gebahnt haben. Oder war es tatsächlich, weil ich es in diesem geschützten Rahmen zulassen konnte?
Alle, die Biodanza schon kannten, meinten, das kommt immer wieder mal vor, daß einer weint.
Das sei auch gut so, es zeigt, daß etwas bewirkt wird und Tränen sind genau wie Lachen einfach Gefühlsausdrücke, die zu uns gehören.
Weder das eine, noch das andere sollte unterdrückt werden.

Ich werde jedenfalls nächste Woche wieder hingehen. Vielleicht hilft es mir, in meine Mitte zu finden, gelassener zu sein, mehr eins mit meinem Körper.
Man wird sehen.

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