Spätabends nur berührungslos!
Gestern hatte Frl. Kinkerlitzchen endlich wieder einen produktiven Tag. Die letzten Wochen gingen ja eher schleppend voran.
Gut gelaunt stellte sie am Abend ihre Kutsche mangels freier Parkplätze in eine öffentliche Garage.
Zwar wollte der Automat keine Papiertickets ausstellen, aber die Bankomatkarte nahm er dankend entgegen.
Nach einem angenehmen späten Abendessen mit den aus G. angereisten Eltern, begab sich Frl. Kinkerlitzchen beschwingt zurück zu ihrem geparkten Gefährt.
Üblicherweise bezahlt man die Parkgebühren vor Ausfahrt an der Kasse - dieses System ist zumindest Frl. Kinkerlitzchen vertraut.
Doch Teufel auch, in der gesamten vermaledeiten Garage findet sich kein Kassenautomat.
Gut, dann eben einfach mal rausfahren, vielleicht kommt ja am Schranken der entscheidende Hinweis.
Rolltor geht auf, Schranken bleibt zu.
Ah, linker Hand befindet sich ein Automat ähnlich dem bei der Einfahrt, also flugs die Bankomatkarte nochmal in den Schlitz gesteckt,...
Nichts. "Nur berührungslos" ist die einzige Information die die LCD-Anzeige von sich gibt.
Gut, also Karte wieder rausziehen und lockend vor das Automaten-Mäulchen halten, bis dieser sich entschließt das Kärtchen sanft einzuziehen.
Na bitte - geht ja!
Klack!!!
Was? Hat der etwa? Oh nein, du schäbiger Vielfraß! Erst zierst du dich und dann schluckst du die Karte und fertig?
Der Schranken bleibt natürlich zu.
Frl. Kinkerlitzchen drückt hektisch alle verfügbaren Knöpfe, in der Hoffnung auf ein Wunder, da ertönt eine Stimme aus dem Blechtrottel: "Bitte Motor abstellen, ansonsten ist keine Sprechverbindung möglich!"
Gut konditioniert folgt unser Fräulein dieser Anweisung und siehe da, es meldet sich ein diensthabender Mensch.
Sein Vorschlag: "Setzen Sie den Wagen mal ein paar Meter zurück, vielleicht gehts ja dann und die Karte kommt wieder raus."
Gesagt, getan, einziger Erfolg, das Rolltor ist jetzt auch wieder zu.
Also schnell aus dem Auto gehüpft und wieder raus zum Retter in der Not.
"Doch halt, aufgepasst Frl. Kinkerlitzchen! Die Tür läßt sich von außen nur mit der Eingabe eines Teils der Kontonummer öffnen, die wissen Sie nicht auswendig!", so meldet sich die innere Stimme, die bislang mit Fluchen beschäftigt war, zu Wort. Frl. Kinkerlitzchen legt mangels Türstopper ihre Tasche in den Türspalt.
"Hallo, sind Sie noch da? Das hat jetzt nix gebracht, Karte ist noch immer nicht wieder rausgekommen!"
tüttüttüt,...,tüt,.....tütüt...und aus.
Mittlerweile fragt sich unser Fräulein, was sie im letzten Leben Furchtbares getan hat, um diese Odysee verdient zu haben.
Nächster Schritt, Garagen-Notdienst per Handy kontaktieren. Wieder derselbe junge Mann, der in diesem Fall auch nur den Kollegen vom Journaldienst vorbeischicken kann. Dauer ca. 30 min.
Gut, halbe Stunde ist vertretbar, nur leider meldet sich nun die Blase zu Wort:" Sorry, ich weiß, ungünstig wie immer, aber schön langsam wirds verdammt eng hier!"
Toiletten gibts hier natürlich nicht, wie auch, wenns nicht mal ne Kasse gibt.
Dunkle Winkerl gibts zwar jede Menge, doch leider auch ebenso viele Videokameras.
Also zurück ins Auto und dem Liebsten von allen sein Leid klagen - leider ohne allzuviel Verständnis ;o(
Nun gut, dann eben Hermosura anrufen, die ist immer zur Stelle, wenn man sie dringend benötigt.
Nachdem der erste Lachkrampf abgeklungen war, kam, was kommen mußte:"Weißt eh, was in den Horrorfilmen immer so passiert, ich könnte da nicht so rumsitzen, in einer leeren Garage um Mitternacht."
"So finster isses auch wieder nicht, ich schau aßerdem laufend in den Rückspiegel, um zu wissen, was hinter mir vorgeht!"
"Hast du irgendeine Waffe?!"
"Nein, Schlüssel, Feuerzeug, CDs, die abgeschraubte Antenne,... Doch, da hinten liegt ein kleiner Werkzeugkasten!"
"Nimm einen Schraubenzieher!"
"Lieber nicht, in meiner Panik stech ich mir damit selbst ein Auge aus, wenn der Journalmann kommt!"
"Naja, dir passiert eh sicher nix! Brauchst keine Angst haben!"
Da sich die Garage im tiefsten 15. Wiener Gemeindebezirk befindet, fühlt sich Frl. Kinkerlitzchen lediglich durch die Gewissheit, daß sie sich in der vergitterten Garage und nicht davor befindet, etwas getröstet - der inneren Stimme sei Dank!
Dann gewinnt der Harndrang wieder die Übermacht.
Frl. Hermosura: "Na geh doch einfach ins Stiegenhaus, aber schnell, weil wenn du grad machst und der Mann vom Journaldienst kommt daher, dann schaut das ziemlich blöd aus!"
"Stimmt, wer weiß, wie lang der dann vor Ort noch braucht, ich kann ja schlecht in seiner Gegenwart ein Lackerl machen! Aber die Kameras!... Hey, ich könnte die Kapuze aufsetzen."
"Genau! Und eine Sonnenbrille!", ein weiterer Ratschlag von Frl. Hermosura. Die Gute denkt auch an alles!
Plötzlich stört ein einfahrendes Auto die Überlegungen - der Retter in der Not ist da! Schneller als erwartet, dem Himmel sei Dank!
"Schau ma mal, ob ich Ihnen helfen kann.", so die lakonische Antwort auf Frl. Kinkerlitzchens euphorische Begrüßung.
Der gelbe Blechtrottel wird aufgeschlossen, die Karte aus der Auffangwanne entnommen, Frl. Kinkerlitzchen zeigt ihren Ausweis und darf von hinnen fahren.
Freundlich, wie sie ist, bietet sie dem Retter noch ein Kekserl aus ihrem Notproviant an, er lehnt aber dankend ab, ist wohl kein Süßer. Den Wagen gestartet, rausgerollt, der Schranken öffnet sich, als hätte er dies nie verweigert. Den Wagen erneut gestartet, weil das Roß sich in Gegenwart eines Mannes klarerweise verschlucken muß und ab die Post, nachhause.
Wieder ein Abenteuer überstanden, was für ein Tag!
An dieser Stelle möchte Frl. Kinkerlitzchen sich bei Frl. Hermosura nochmals ganz herzlich für das wunderbare Feedback bedanken. Ohne sie hätten 20 min. Wartezeit wahrscheinlich eine Ewigkeit gedauert!
Gut gelaunt stellte sie am Abend ihre Kutsche mangels freier Parkplätze in eine öffentliche Garage.
Zwar wollte der Automat keine Papiertickets ausstellen, aber die Bankomatkarte nahm er dankend entgegen.
Nach einem angenehmen späten Abendessen mit den aus G. angereisten Eltern, begab sich Frl. Kinkerlitzchen beschwingt zurück zu ihrem geparkten Gefährt.
Üblicherweise bezahlt man die Parkgebühren vor Ausfahrt an der Kasse - dieses System ist zumindest Frl. Kinkerlitzchen vertraut.
Doch Teufel auch, in der gesamten vermaledeiten Garage findet sich kein Kassenautomat.
Gut, dann eben einfach mal rausfahren, vielleicht kommt ja am Schranken der entscheidende Hinweis.
Rolltor geht auf, Schranken bleibt zu.
Ah, linker Hand befindet sich ein Automat ähnlich dem bei der Einfahrt, also flugs die Bankomatkarte nochmal in den Schlitz gesteckt,...
Nichts. "Nur berührungslos" ist die einzige Information die die LCD-Anzeige von sich gibt.
Gut, also Karte wieder rausziehen und lockend vor das Automaten-Mäulchen halten, bis dieser sich entschließt das Kärtchen sanft einzuziehen.
Na bitte - geht ja!
Klack!!!
Was? Hat der etwa? Oh nein, du schäbiger Vielfraß! Erst zierst du dich und dann schluckst du die Karte und fertig?
Der Schranken bleibt natürlich zu.
Frl. Kinkerlitzchen drückt hektisch alle verfügbaren Knöpfe, in der Hoffnung auf ein Wunder, da ertönt eine Stimme aus dem Blechtrottel: "Bitte Motor abstellen, ansonsten ist keine Sprechverbindung möglich!"
Gut konditioniert folgt unser Fräulein dieser Anweisung und siehe da, es meldet sich ein diensthabender Mensch.
Sein Vorschlag: "Setzen Sie den Wagen mal ein paar Meter zurück, vielleicht gehts ja dann und die Karte kommt wieder raus."
Gesagt, getan, einziger Erfolg, das Rolltor ist jetzt auch wieder zu.
Also schnell aus dem Auto gehüpft und wieder raus zum Retter in der Not.
"Doch halt, aufgepasst Frl. Kinkerlitzchen! Die Tür läßt sich von außen nur mit der Eingabe eines Teils der Kontonummer öffnen, die wissen Sie nicht auswendig!", so meldet sich die innere Stimme, die bislang mit Fluchen beschäftigt war, zu Wort. Frl. Kinkerlitzchen legt mangels Türstopper ihre Tasche in den Türspalt.
"Hallo, sind Sie noch da? Das hat jetzt nix gebracht, Karte ist noch immer nicht wieder rausgekommen!"
tüttüttüt,...,tüt,.....tütüt...und aus.
Mittlerweile fragt sich unser Fräulein, was sie im letzten Leben Furchtbares getan hat, um diese Odysee verdient zu haben.
Nächster Schritt, Garagen-Notdienst per Handy kontaktieren. Wieder derselbe junge Mann, der in diesem Fall auch nur den Kollegen vom Journaldienst vorbeischicken kann. Dauer ca. 30 min.
Gut, halbe Stunde ist vertretbar, nur leider meldet sich nun die Blase zu Wort:" Sorry, ich weiß, ungünstig wie immer, aber schön langsam wirds verdammt eng hier!"
Toiletten gibts hier natürlich nicht, wie auch, wenns nicht mal ne Kasse gibt.
Dunkle Winkerl gibts zwar jede Menge, doch leider auch ebenso viele Videokameras.
Also zurück ins Auto und dem Liebsten von allen sein Leid klagen - leider ohne allzuviel Verständnis ;o(
Nun gut, dann eben Hermosura anrufen, die ist immer zur Stelle, wenn man sie dringend benötigt.
Nachdem der erste Lachkrampf abgeklungen war, kam, was kommen mußte:"Weißt eh, was in den Horrorfilmen immer so passiert, ich könnte da nicht so rumsitzen, in einer leeren Garage um Mitternacht."
"So finster isses auch wieder nicht, ich schau aßerdem laufend in den Rückspiegel, um zu wissen, was hinter mir vorgeht!"
"Hast du irgendeine Waffe?!"
"Nein, Schlüssel, Feuerzeug, CDs, die abgeschraubte Antenne,... Doch, da hinten liegt ein kleiner Werkzeugkasten!"
"Nimm einen Schraubenzieher!"
"Lieber nicht, in meiner Panik stech ich mir damit selbst ein Auge aus, wenn der Journalmann kommt!"
"Naja, dir passiert eh sicher nix! Brauchst keine Angst haben!"
Da sich die Garage im tiefsten 15. Wiener Gemeindebezirk befindet, fühlt sich Frl. Kinkerlitzchen lediglich durch die Gewissheit, daß sie sich in der vergitterten Garage und nicht davor befindet, etwas getröstet - der inneren Stimme sei Dank!
Dann gewinnt der Harndrang wieder die Übermacht.
Frl. Hermosura: "Na geh doch einfach ins Stiegenhaus, aber schnell, weil wenn du grad machst und der Mann vom Journaldienst kommt daher, dann schaut das ziemlich blöd aus!"
"Stimmt, wer weiß, wie lang der dann vor Ort noch braucht, ich kann ja schlecht in seiner Gegenwart ein Lackerl machen! Aber die Kameras!... Hey, ich könnte die Kapuze aufsetzen."
"Genau! Und eine Sonnenbrille!", ein weiterer Ratschlag von Frl. Hermosura. Die Gute denkt auch an alles!
Plötzlich stört ein einfahrendes Auto die Überlegungen - der Retter in der Not ist da! Schneller als erwartet, dem Himmel sei Dank!
"Schau ma mal, ob ich Ihnen helfen kann.", so die lakonische Antwort auf Frl. Kinkerlitzchens euphorische Begrüßung.
Der gelbe Blechtrottel wird aufgeschlossen, die Karte aus der Auffangwanne entnommen, Frl. Kinkerlitzchen zeigt ihren Ausweis und darf von hinnen fahren.
Freundlich, wie sie ist, bietet sie dem Retter noch ein Kekserl aus ihrem Notproviant an, er lehnt aber dankend ab, ist wohl kein Süßer. Den Wagen gestartet, rausgerollt, der Schranken öffnet sich, als hätte er dies nie verweigert. Den Wagen erneut gestartet, weil das Roß sich in Gegenwart eines Mannes klarerweise verschlucken muß und ab die Post, nachhause.
Wieder ein Abenteuer überstanden, was für ein Tag!
An dieser Stelle möchte Frl. Kinkerlitzchen sich bei Frl. Hermosura nochmals ganz herzlich für das wunderbare Feedback bedanken. Ohne sie hätten 20 min. Wartezeit wahrscheinlich eine Ewigkeit gedauert!
Kinkerlitzch3n – 2006-02-24 15:26