Notwendige Polarität?
Ich bin der Meinung, daß grundsätzlich alles im Leben seine Berechtigung hat (naja, von einigen ganz ganz furchtbaren Sachen wie Kindesmißbrauch, Folter, heftige Angriffe auf Leib, Leben und Seele mal abgesehen), also nicht nur Dinge, die uns glücklich machen, sondern auch die, die uns momentan schwer unglücklich machen. Denn aufgrund dieser Erfahrungen sind wir danach in der Lage, Glück wertzuschätzen.
Ohne das Eine ist das Andere nicht möglich bzw. nicht einzuschätzen.
Ganz simpel gesagt: Wie kalt ist einem Eskimo im arktischen Sommer? Ist es gleich kalt, wie einem Afrikaner im europäischen Frühling, der von uns schon als warm empfunden wird? Oder ist es so heiß, wie wir Sommer empfinden, da der Winter für den Eskimo die größtmögliche Kälte bedeutet, so wie auch unser Winter für uns. Nur eben nicht in absoluten Zahlen ausgedrückt, sondern zueinander in Vergleich gesetzt.
Wie oft sagt man zu jemanden, ich versteh deinen Kummer, aber hat derjenige, der sich dieses anmaßt, tatsächlich eine Ahnung davon, wie stark der andere gerade fühlt?
Und warum sagen wir praktisch niemals, ich versteh dein Glück, man schüttelt eher den Kopf und freut sich halbherzig (und beinahe hilflos, weil verständnislos) mit.
Jeder sieht die Welt anders, da jeder nur aus seinem eigenen Kopf und Erfahrungsschatz rausgucken kann. Somit muß auch jeder etwas anderes spüren, wenn er von Gefühlen bewegt wird. Und doch ist es für uns Menschen wichtig, daß andere nachvollziehen können, wie es einem gerade geht, daß andere ebenso glücklich sind, ihre Freude oder auch Trauer teilen. Und wenn Mitleid eigentlich niemandem was bringt, nennen es die meisten doch so, auch wenn sie eher Mitgefühl und Unterstützung meinen.
Mitfreude gibt es nicht oder Mitglück, warum nicht? Weil Mitgefühl dies alles beinhaltet?
Gibt es Leute die seelisch vollkommen gefühllos sind, so wie es Leute gibt, die einfach kein körperliches Schmerzempfinden besitzen? Wenn ja, sind das dann typische Soziopathen, die irgendwann zu Massenmördern werden, aber selbst dabei muß irgendeine Motivation, also ein Gefühl, eine Rolle spielen. Warum werden solche Menschen mangels Empathie anderen gefährlich, diejenigen, die nur am körperlichen Fehlen des Schmerzes „leiden“ sind aber in erster Linie selbst gefährdet, da sie nicht rasch bemerken, wenn sie sich verletzen.
Wie bemerkt so ein seelisch Unempfindlicher dann, daß er verletzt wurde? Niemals?
Oder ist es gar nicht möglich, diesen Menschen zu verletzen?
Handelt es sich überhaupt um Menschen im moralischen Sinn, wo doch gemeinhin behauptet wird, die Seele, somit Emotionen, machen das Menschliche im Menschen aus?
Um nochmal zum Anfang zurückzukehren, ich glaube, so richtiges Glück konnte ich erst verspüren, nachdem ich beinahe tödlich verletzt wurde, zumindest fühlte es sich damals so an.
Doch was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Ich habe aus dem tiefen, tiefen Dunkel wieder ins Licht gefunden. Und auf dem Weg dahin, als der Schmerz noch so präsent war, machten mich schon ganz winzige Kleinigkeiten so glücklich, daß es wiederum weh tat. Ich war den Gefühlsstürmen hilflos ausgeliefert und war ständig in Tränen aufgelöst, doch diese haben viel Ballast mit sich geschwemmt. Und irgendwann waren die Tränen beinahe versiegt, nur hin und wieder fand sich noch ein Häufchen Dreck, das schnell rausgewaschen werden mußte.
Das erste Mal, als ich einen Mann liebte, war ich überzeugt davon, bei diesem Gefühl kann es sich nur um Liebe handeln.
Mittlerweile habe ich mehrere Männer geliebt und mich teilweise auch wieder entliebt, doch je mehr ich erlebe, je mehr Schmerz und Kummer ich überwinde, desto mehr Liebe und Glück kann ich empfinden, obwohl sich die erste Liebe bereits maximal anfühlte und auch beim zweiten Mal emfand ich die Liebe als größtmöglich. Vergleichbar mit Zahlen, an die man immer noch 1 hinzufügen kann, es ist einfach unendlich.
Und so ist wohl beinahe alles auf dieser Welt wichtig und wert, früher oder später, manchmal dauert es Jahre, bis man erkennt, wie wichtig eine Erfahrung war, denn ohne genau diese eine Erfahrung wären wir nicht, wer wir heute sind.
Und das Schlimmste, was mir passieren kann, ist nicht Schmerz, sondern Mittelmaß über lange Zeit, keine Höhen und keine Tiefen. Denn nur wenn die Gefühle intensiv sind, spüre ich erst richtig, daß ich lebe.
Ohne das Eine ist das Andere nicht möglich bzw. nicht einzuschätzen.
Ganz simpel gesagt: Wie kalt ist einem Eskimo im arktischen Sommer? Ist es gleich kalt, wie einem Afrikaner im europäischen Frühling, der von uns schon als warm empfunden wird? Oder ist es so heiß, wie wir Sommer empfinden, da der Winter für den Eskimo die größtmögliche Kälte bedeutet, so wie auch unser Winter für uns. Nur eben nicht in absoluten Zahlen ausgedrückt, sondern zueinander in Vergleich gesetzt.
Wie oft sagt man zu jemanden, ich versteh deinen Kummer, aber hat derjenige, der sich dieses anmaßt, tatsächlich eine Ahnung davon, wie stark der andere gerade fühlt?
Und warum sagen wir praktisch niemals, ich versteh dein Glück, man schüttelt eher den Kopf und freut sich halbherzig (und beinahe hilflos, weil verständnislos) mit.
Jeder sieht die Welt anders, da jeder nur aus seinem eigenen Kopf und Erfahrungsschatz rausgucken kann. Somit muß auch jeder etwas anderes spüren, wenn er von Gefühlen bewegt wird. Und doch ist es für uns Menschen wichtig, daß andere nachvollziehen können, wie es einem gerade geht, daß andere ebenso glücklich sind, ihre Freude oder auch Trauer teilen. Und wenn Mitleid eigentlich niemandem was bringt, nennen es die meisten doch so, auch wenn sie eher Mitgefühl und Unterstützung meinen.
Mitfreude gibt es nicht oder Mitglück, warum nicht? Weil Mitgefühl dies alles beinhaltet?
Gibt es Leute die seelisch vollkommen gefühllos sind, so wie es Leute gibt, die einfach kein körperliches Schmerzempfinden besitzen? Wenn ja, sind das dann typische Soziopathen, die irgendwann zu Massenmördern werden, aber selbst dabei muß irgendeine Motivation, also ein Gefühl, eine Rolle spielen. Warum werden solche Menschen mangels Empathie anderen gefährlich, diejenigen, die nur am körperlichen Fehlen des Schmerzes „leiden“ sind aber in erster Linie selbst gefährdet, da sie nicht rasch bemerken, wenn sie sich verletzen.
Wie bemerkt so ein seelisch Unempfindlicher dann, daß er verletzt wurde? Niemals?
Oder ist es gar nicht möglich, diesen Menschen zu verletzen?
Handelt es sich überhaupt um Menschen im moralischen Sinn, wo doch gemeinhin behauptet wird, die Seele, somit Emotionen, machen das Menschliche im Menschen aus?
Um nochmal zum Anfang zurückzukehren, ich glaube, so richtiges Glück konnte ich erst verspüren, nachdem ich beinahe tödlich verletzt wurde, zumindest fühlte es sich damals so an.
Doch was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Ich habe aus dem tiefen, tiefen Dunkel wieder ins Licht gefunden. Und auf dem Weg dahin, als der Schmerz noch so präsent war, machten mich schon ganz winzige Kleinigkeiten so glücklich, daß es wiederum weh tat. Ich war den Gefühlsstürmen hilflos ausgeliefert und war ständig in Tränen aufgelöst, doch diese haben viel Ballast mit sich geschwemmt. Und irgendwann waren die Tränen beinahe versiegt, nur hin und wieder fand sich noch ein Häufchen Dreck, das schnell rausgewaschen werden mußte.
Das erste Mal, als ich einen Mann liebte, war ich überzeugt davon, bei diesem Gefühl kann es sich nur um Liebe handeln.
Mittlerweile habe ich mehrere Männer geliebt und mich teilweise auch wieder entliebt, doch je mehr ich erlebe, je mehr Schmerz und Kummer ich überwinde, desto mehr Liebe und Glück kann ich empfinden, obwohl sich die erste Liebe bereits maximal anfühlte und auch beim zweiten Mal emfand ich die Liebe als größtmöglich. Vergleichbar mit Zahlen, an die man immer noch 1 hinzufügen kann, es ist einfach unendlich.
Und so ist wohl beinahe alles auf dieser Welt wichtig und wert, früher oder später, manchmal dauert es Jahre, bis man erkennt, wie wichtig eine Erfahrung war, denn ohne genau diese eine Erfahrung wären wir nicht, wer wir heute sind.
Und das Schlimmste, was mir passieren kann, ist nicht Schmerz, sondern Mittelmaß über lange Zeit, keine Höhen und keine Tiefen. Denn nur wenn die Gefühle intensiv sind, spüre ich erst richtig, daß ich lebe.
Kinkerlitzch3n – 2005-11-02 23:58
sehr wahr, finde ich.