Hilfe, schon wieder krank?

Bin soeben von Weinkrämpfen geschüttelt aus dem Schlafzimmer wieder aufgetaucht.
Ich fühle mich so einsam, wenn ich wieder und wieder alleine schlafen gehen muss.
Und seit gestern hab ich ein massives Problem damit.

Dabei versucht der Liebste von allen gerade seinen Schlafrhythmus langsam so umzustellen, daß er früher schlafen geht.
Das geht aber nicht per sofort. Eh klar.

Er war auch gestern und heute so lieb, mich zu Bett zu bringen, noch zu kuscheln, bevor ich einschlafe, so wie man kleine Kinder zu Bett bringt.
Er ist aber nicht müde, was soll man machen.

Aber ich fühle mich unglaublich einsam in diesem großen Bett, in diesem leeren Zimmer ganz allein.
Ich kann seine Stimme hören, doch die ist nicht bei mir, sondern bei andern.
Jetzt bin ich wieder aufgestanden, hab mich in die heiße Badewanne gelegt und zwei Gläser Wein ganz schnell hinuntergestellt.
Eine Tablette hätt ich auch nehmen können, aber dann bin ich morgen auch total k.o.
Ich will einfach nur schlafen und dieses Gefühl der Einsamkeit vergessen.
Der Wein war ein Fehler, denn der Liebste verabscheut es, wenn ich Alkohol trinke.
Er hat zwar versucht mich zu trösten, aber lieber wäre ihm, ich tränke einen warmen Tee und würde mich beruhigen.
Aber die Tränen laufen...

Also schreib ich mir hier von der Seele, was ich um diese nachtschlafene Zeit niemandem erzählen kann.
Macht euch bitte keine Sorgen, morgen ist alles wieder ok, wenn die Sonne am Morgen durchs Fenster scheint.
Nur jetzt grad gehts mir echt schlecht.
Und ja, ich weiß, in solchen Situationen ist es grundverkehrt, sich auch noch zu betrinken.
Aber dann kann ich leichter einschlafen, und dann ist auch schon bald morgen früh und das Grauen der Nacht ist vergessen.

Ich hab Angst, daß gerade die nächste Saison der Depression eingeläutet wird.
Dabei hab ich grad noch überlegt, ob ich die Medikamente nicht endlich reduzieren kann, jetzt, wo es mir so gut geht.
Im Hinblick auf den Kurs und Alex und darauf, daß ich mir momentan einfach keinen Absturz oder eine Auszeit leisten kann, hab ich den Gedanken wieder verworfen.
Und diese Traurigkeit jetzt eben macht mir verdammt große Angst.
Wie ein Häufchen Elend sitze ich hier, tränenüberströmt und weiß mir nicht zu helfen.
Fühle mich wie ein kleines Kind, das seine Mutter verloren hat.

Lieber Gott, ich weiß nicht, ob es dich gibt, was immer da draußen ist - hilf mir, ich möchte nicht wieder in diese dunklen Löcher stürzen. Ich möchte leben, ganz normal leben!
Woher kommt dies auf einmal? War ich zuwenig draußen, in der Sonne?
Vorgestern hab ich den ganzen Tag im Bett verbracht, weil ich nur meine Ruhe haben wollte.
Und gestern abend sehr traurig.
Und jetzt wieder.

Nun werd ich müde, der Liebste von allen hoffentlich auch,...

Es tut mir so leid, ihn damit zu belasten. Aber ich hab es mir nicht ausgesucht. Umgekehrt wüßte ich vielleicht auch nicht, wie reagieren, außer den andern ganz fest in den Arm zu nehmen.
Doch wenn dieser ganz ekelhaft nach Alkohol riecht.
Dann mag man vielleicht einfach nicht und lenkt sich mit etwas anderem ab und hofft, daß die Drama-Queen sich bald wieder normalisiert.
Klingt jetzt irgendwie bös, ist aber vermutlich nur Hilflosigkeit. Ich glaube nicht, daß ich dem Liebsten egal bin, ganz im Gegenteil. Er weiß vermutlich einfach nicht, was er in solchen Momenten mit mir machen soll, außer abzuwarten, bis ich einschlafe.
Ich weiß ja selbst nicht, was das Richtige wäre. In seinen Armen zu liegen, bis er komplett nass geweint ist und dann einzuschlafen.
Mehr Alternativen gibts wohl nicht.

Genug damit.
Morgen ist ein neuer Tag, ich werde versuchen viel Sonne zu tanken und hoffe, damit den Dämonen der Nacht bis auf Weiteres Einhalt zu gebieten.
pia. – 2006-10-12 10:21

Hey, guten Morgen!
Wieder besser, wie erwartet?
Ich kann Dich gut verstehen, ich schlafe auch so ungern alleine ein. Nur ist bei mir niemand da, der nebenan sitzt und vielleicht einfach nciht weiß, was er tun kann. Leichter wird es dennoch nicht. Ich bin ja auch den ganzen Tag allein und auch da ist es schwer. Immer und immer wieder, jeden Tag. Und wenn ich mal wirklich Nähe brauche, ist niemand da und ich muss warten, bis ich jemanden in der Klinik besuchen kann. Dann muss derjenige auch noch Dienst haben und Zeit und es kann immer sein, dass ich dann doch wegen einer Aufnahme oder Komplikationen allein bin. In einem nicht mehr ganz fremden Bett, das aber doch nichts liebevolles hat. Ich kann Dich einfach verstehen. Stell mir dann, wenn es gar nicht mehr geht einfach vor, dass da jemand ist. Hab die eine Seite meines Bettes zugekramt mit allem möglichen, damit ich nicht so viel Platz habe, dass ich rotieren kann.
Ich glaube aber nicht, dass Du krank bist, das wieder ein Loch sein muss in das Du fällst. Es ist einfach sauschwer, wenn man sonst jemanden hat, der da ist, den dann woanders zu wissen. Wenn man nie wirklich allein sein musste. Ich hab ja Jahre lang mit jemandem zusammen gelebt, bin gleich aus meiner in seine Familie gezogen. und dann zum Studium weg. Allein. Böse Sache. Harter Weg. Aber hat mich stärker gemacht. Ich weiß jetzt, dass ich alleine KANN. Auch wenn ich es nicht will.
Hab mal keine zu große Angst vor dem krank sein. Was Du im Moment erlebst ist auf jeden Fall doch verständlich. Du erlebst so eine Art Trennung...und das ist immer schlimm. Egal, wo der andere gerade ist. Ich glaub, Du liebst einfach sehr sehr sehr doll. Und das ist doch etwas schönes!
*drück dich, die Pia

Kinkerlitzch3n – 2006-10-12 11:11

Danke, daß du so lange schreibst, das tut mir echt gut!
Ich weiß echt nicht, woher das plötzlich kommt. Schlafe schon lange, lange meistens alleine ein, der Liebste ist eben eine Nachteule.
Wenn ich aber auch so lange aufbleibe, dann verpenne ich den ganzen nächsten Tag und kann gar nix machen und erleben. Also muß ich früher zu Bett, das klappt ja jetzt auch ganz gut. Normalerweise.
Mein Kuscheltier hab ich gestern fast zu Tode gewürgt, hab mir auch überlegt, mir ein Haustier anzuschaffen, aber ich hab Angst, nicht genug Zeit für das Viecherl zu haben.

Es war wohl wirklich ein Aussetzer heute nacht, da der Liebste heute abend wieder mal mit Spielen verplant ist, werd ich irgendeine Freundin verpflichten, mich zu ertragen, und später dann hat mein Schatz auch versprochen Zeit für mich zu haben.
Ich brauche momentan einfach extrem viel körperliche Nähe, da muß er mit durch ;o)

Grundsätzlich kann ich auch alleine, hab ja auch mal Jahre als Single gelebt, das ist Gewöhnungssache und manchmal ist es halt schwer.

la fille rousse – 2006-10-12 21:43

ach du liebe. ich wünsch dir alles gute. geht schon wieder vorbei, wirst schon sehen. braucht alles seine zeit.
ich drück dich! gute nacht

Kinkerlitzch3n – 2006-10-12 23:00

Mir gehts auch wieder besser, danke und auch dir eine gute Nacht!

hexamore – 2006-10-15 22:25

ach liebe kinker, ich kann dich so gut verstehen! ich drück dich ganz lieb und hoffe, dass es dir wieder besser geht!?

Kinkerlitzch3n – 2006-10-16 07:04

Liebes Hexerl, so lieb von dir! Das ganz Schlimme ist vorbei und am Rest muß ich eben arbeiten. *drückzurück*

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