Bloggeria

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Sunset


You Are Sunset

Even though you still may be young, you already feel like you've accomplished a lot in life.
And you feel free to pave your own path now, and you're not even sure where it will take you.
Maybe you'll pursue higher education in a subject you enjoy - or travel the world for a few years.
Either way, you approach life with a relaxed, open attitude. And that will take you far!

gefunden beim Hexerl

Donnerstag, 28. September 2006

Trallallaaa

ES GEHT EIN PACKERL AUF DIE REISE...


TRALLALLAAAAALAALAAAAAAAA

Sonntag, 3. September 2006

20 Stories - Geschichte 9

Zuckerfrei hat ihre Geschichte zu fertiggestellt:

Sie fühlte sich, als wäre sie vom Zug überfahren worden, als sie am Morgen erwachte und ihre verklebten Augen einen Spalt öffnete. Die Mascara der letzten Nacht befand sich noch auf ihren Wimpern und sie konnte kaum sehen, jedoch genug um zu bemerken dass sie sich nicht in ihrer Wohnung war. Aber wessen Wohnung war das und wie kam sie hier her?
Wie zum Teufel konnte sie in eine so geschmacklose Wohnung gelangen und nicht auf dem Absatz sofort wieder kehrt machen? Hässliche Tapeten, eine Sammlung aus Strohenten, schwarze Möbel, violetter Teppichboden und zur Krönung, Bettwäsche im Tigermuster.
Sie drehte sich auf die andere Seite um zu sehen, wer hier diese ekelhaften Geräusche von sich gibt. Als sie den kleinen glatzköpfigen Mann sah, der neben ihr lag, kamen auch langsam Erinnerungsfetzen. Sie sah wie er sie angesprochen hatte in jener Bar, wie sie sich zugeprostet hatten, sie sah wie er immer näher kam und sie küsste. Sie schüttelte sich vor Ekel. Was hatte sie da bloß wieder getrieben? Und wie viele Long Island Icetea hatte sie getrunken? Langsam versuchte sie sich aus dem Bett zu erheben, hoffte den Kahlkopf nicht zu wecken und schlich auf Zehenspitzen hinaus nachdem sie die Kleidungsstücke einsammelte die im Zimmer verteilt waren. Im Vorzimmer zog sie sich an und drehte dann leise den Schlüssel der Wohnungstüre um, sie hatte Angst sie könnte ihn aufwecken. Leise schloss sie die Türe hinter sich und fing an zu rennen. Auf der Straße nahm sie sich ein Taxi und ließ sich zu ihrer Wohnung fahren.
Kaum hatte sie ihre Wohnungstüre geschlossen, entledigte sie sich noch im gehen ihrer Schuhe und ihrer Kleider und visierte sofort das Badezimmer an. Wie ferngesteuert ging sie hinein, drehte die Dusche auf und stellte sich darunter.
Der ersten Strahlen die sie trafen, waren eiskalt und in ihr zog sich alles zusammen und sie schrie kurz auf. Das Wasser wurde immer wärmer und erreichte langsam die Temperatur die sie haben wollte – heiß. Gerade so, dass sie sich nicht verbrennen konnte. Sie brach in Tränen aus, stütze sich an den kalten Fliesen ab und rutschte immer weiter hinunter bis sie in der Duschtasse saß. Das heiße Wasser peitschte auf ihren Körper, die Wimperntusche lief ihr über das Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr beruhigen, wie ein kleines verängstigtes Kind hockte sie in ihrer Dusche, weinte und ließ sich von den Wasserstrahlen berieseln.
Und dabei dachte sie die ganze Zeit nur an eins: Es stimmt nicht, was alle sagen. Man kann sich durch andere Männer nicht vom Schmerz des Verlassenwerdens ablenken, das Gefühl der Einsamkeit ist nachher nur noch größer.

Montag, 28. August 2006

Späte Antworten

Heute Vor geraumer Zeit mal ein paar Fragen zum eigenen Blog.


1.) Warum bloggst Du?
Mein Blog ist meine externe Festplatte.
Hilft mir Dinge festzuhalten, die sonst ewig in meinen Gedanken kreisen, hier weiß ich, daß ich jederzeit darauf zugreifen kann und das hilft mir, nicht soviel zu Grübeln.

Weiters ist dieses Blog für mich eine gute Möglichkeit, meinen Freunden und Verwandten andere Seiten von mir zu zeigen, anders als in einem Gespräch können sie hier mitverfolgen, was mich bewegt, worüber ich nachdenke,...

Und: Ich kann hier wichtige Momente archivieren, meine Erlebnisse mit Fotos und Beschreibungen lebendig erhalten.

2.) Seit wann bloggst Du?

seit 397 Tagen

3.) Schreib ein Selbstportrait.
Schwierig: fröhlich, nachdenklich, manchmal überdreht und albern, manchmal deprimös, versuche meine Umgebung und alles was mich umgibt wertzuschätzen, bin mal faul, mal unternehmungslustig, liebe das Unkonventionelle, habe manchmal Angst vor Veränderungen, bin neugierig, bin einerseits einfach gestrickt, andererseits vermutlich kompliziert, hab einfach meine Eigenheiten,...

4.) Warum lesen Deine Leser Dein Blog?
Ich glaube, es hat sich hier in Bloghausen eine kleine Gemeinschaft entwickelt, man nimmt am Leben des jeweils anderen teil, vielleicht, weil man Parallelen sieht, oft ist es wahrscheinlich einfach Sympathie und es entwickeln sich regelrechte "Freundschaften", schließlich bekommt man in vielen Blogs mehr und schneller Einblick in die Persönlichkeit eines anderen, als es im Alltag, wo man sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht, der Fall ist.

Der andere Teil meiner Leserschaft kennt mich persönlich, ist mit mir befreundet und/oder verwandt und erfährt hier, was sich so tut in meinem Leben.

5.) Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?

Nussschnaps - hehe

6.) Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Vermutlich gerade die langen "philosophischen" Beiträge, die mir sehr viel bedeuten und die manchem einfach zu lange und zu mühsam zu lesen sind.

7.) Dein aktuelles Lieblings-Blog?

Es gibt kein dezitiertes Lieblingsblog, hier eine Auswahl von Blogs, die ich schon lange und immer noch sehr gerne lese: Zuckerfrei, the pooldiaries, Hexamore; Sweetielinchen, Paula lernt leben, Nielsson, Twentyfive, Frl. Spion, Lebe weise,

8.) Welches Blog hast Du zuletzt gelesen?
Paraflyer

9.) Wie viele Feeds hast Du gerade im Moment abonniert?
etwa 70.

10.) An welche vier Blogs wirfst Du das Stöckchen weiter und warum?
Das hätte ich mir ja gerne gespart, aber na gut: Ich bitte Frl. Spion um ihre Mitarbeit, ansonsten haben glaub ich eh schon alle diese Fragen beantwortet.

Dienstag, 22. August 2006

20 Stories - Geschichte 8

Hier die bisherigen Beiträge.

And now i proudly present, the story of emotion mit schmerz und ohne:

NYC, 89/12/03, BOWERY PLATTFORM, 03:02 am

D: "Nein, ich bin nur fuer 2 Tage in der Stadt, ich bin aus Boston."
NYFD: "Sie haben also keine Verwandten/Bekannten in der Stadt"
D: "Nein, ich bin fuer ein Yankees Spiel extra eingeflogen."
NYFD: "Und Sie spueren ihre Beine nicht?"
D: "Ja, was bedeutet das?"
NYFD: "Das ist in dieser Situation normal"
D: "Was passiert als naechstes"
NYFD: "Ich bin nicht kompetent Ihnen das mitzuteilen, es ist aber schon jemand auf dem weg der sie informieren wird.
D: "Ok, krieg ich etwas zu trinken"
NYFD: "Ich muss erst nachfragen, ist aber glaub ich kein Problem"

Officer FDNY: "Fuck. Schon der dritte seit ich 61 hier angefangen hab. Muss ein Konstruktionfehler sein."
Officer NYPD: "Ich hatte auch schon mal einen. 74. Auch hier. Da muessten wir uns eigentlich gesehen haben. Wird an der Rampenhoehe liegen."
Officer FDNY: "Moeglich. Aber egal. Der Med is am Weg. braucht noch ca. 20 min."
Officer NYPD: "Und der Pfarrer?"
Officer FDNY: "Ist schneller, ist der von St. Jacobs, zwei Blocks weiter"
Officer NYPD: "Gott sei dank, 74 mussten wir vor dem Pfarrer die Raeumung beenden, das war hart. 12 Jaehriger Junge. Die Ma kam aus der Bronx rueber. Und hat am Telephon um Minuten gebettelt weil die Subway ja gesperrt war und sie drum durch halb Manhatten laufen musste."

Pfarrer: „Guten Morgen die Herren!“
Officer NYPD: “Morgen“
Officer FDNY: „Morgen“
Pfarrer: „Die Leitstelle hat mir alle wichtigen informationen gegeben. Lewis Caron, 28, ledig, Freundin Cynthia Gibbons. Gibt es Verwandte oder Freunde in der Stadt?“
Officer NYPD: „Nach angaben des Opfers nicht. Wie Lange?“
Pfarrer. „Entscheiden muessen das die Metropolitan Traffic Authority. Da die Freundin in Boston schlaeft, es somit nicht unter 4 h schafft und in 2 h der morgendliche Arbeiterstrom kommt denke ich das wir ein eineinhalb Stunden Fenster bekommen.“
Officer FDNY: „Ich muss da nicht noch einmal dabei sein, mein Teil ist getan, ich geh zum Supervisor und dann nach Hause.“
Pfarrer: „Ok. Ich wuensche Ihnen ruhigen Schlaf.“
Officer FDNY: „Ich hab sowas schon mal erlebt. 74. Beim zweiten Mal isses nur mehr halb so schlimm.“
Pfarrer: „Passen Sie trotzdem auf sich auf. Und bis Sonntag in der Kirche“
Officer FDNY: „Ja, bis Sonntag“

D: „Ich spuere meine Beine noch immer nicht!“
Med: „Das ist normal, ich habe ihnen jetzt ein Beruhigungsmittel injiziert, es beginnt gleich zu wirken.“
D: „Ich kenn meine beine nicht spueren, sie sind doch noch dran oder?“
Med: „Bitte beruhigen sie sich, sie koennen die Situation nicht verbessern. Und Ja, Ihre Beine sind noch da.“
D: „Ich will meine Freundin sehen!“
Med: „Es tut mir sehr Leid aber dafuer bin ich nicht zustaendig. Aber der Pfarrer kommt gleich.“
D: „Wieso Pfarrer? Ich will Cynthia. Koennen sie bitte Cynthia verstaendigen? Ich hab ja ein eigenes Telephon aber das is in meiner Hosentasche und da komm ich nicht ran. Odder koennten sie in meine Tasche fassen?“
Med: „Da kommt der Pfarrer, ich lasse sie beide allein.“
Pfarrer: „Hallo, ich bin Pater Michael Pollad von der 1. Lutheranian Church St. Jacobs. Gleich hier um die Ecke. Ich weiss das sie Ihre Beine nicht spueren. Wie geht es Ihnen davon abgesehen? Sind Sie getauft? Oder in irgendeiner Form religioes?“
D: „ Nein. Und wieso wollen sie das wissen? Was macht eigentlich ein Pfarrer hier und wieso ist der Med wieder weg? Und wieso holen sie mich hier nicht einfach raus? Und wieso verdammt kann denn niemand Cynthia verstaendigen. Sie koennte in 4,5 Stunden da sein.“
Pfarrer: „Ich bin mir sicher das getan wird was moeglich ist.“
D: „Ich muss schnell zu Ihr. Sie hatte Vorgestern eine Abtreibung. Ich weiss sie als Pfarrer finden so etwas fuerchterlich ebr ich wollte mein Kind nicht in einer Familie aufziehen die finanziell nicht auf sicheren Beinen steht.“
Pfarrer: „Ich denke in diesem Fall kann ich es verstehen. Haben sie sich jemals mit Gott auseinander gesetzt?“
D: „Cynthia hatte eine Abtreibung muessen wir jetzt deshalb in Ihre Hoelle? Und wenn mir das egal ist? Apropo: Haben die Cynthia schon erreicht? Sie hat mir die Karten zum Yankees Spiel geschenkt trotz der beschissenen Umstaende und ich hab Ihr versprochen das ich neben Ihr bin wenn Sie aufwacht.“


Officer der MTA: „Morgen“
Officer NYPD: „Morgen. Seargent Monrow 18th Patrol District“
Officer der MTA: „Warreb Fellows, MTA. Ich hab 2 Stunden bekommen. Wir leiten bis 05:00pm ueber Canal und Bleeker um. Haben sie so etwas schon einmal erlebt?“
Officer NYPD: „Ja vor einigen Jahren auch hier. Ihr erster?“
Officer der MTA: „Ja. Und es wirklich sinnlos?“
Officer NYPD: „Ja. Der Med hats mir damals erklaert. Irgendwann muss die Subway wieder faheren. Der gesamte Unterleib ist schon zerquetscht, da die Nervenverbintungen zwar noch ganz aber abgeklemmt sind spuert er nichts. Wenn die Subway wieder anfaehrt wird der Unterleib weiter verdreht bis ... Naja. Sie koennen sich das vorstellen.“

Pfarrer: „Mein Sohn ...“
D: „Ich bin nicht ihr Sohn!“
Pfarrer: „Alles irdische endet irgendwann und man sollte Zeit seines Lebens auf diesen Moment vorbereitet sein. Denekn sie siesind vorbereitet?“
D: „Fuck you, was soll der Scheiss jetzt?“
Officer der MTA: „Hallo. Ich bin nun von der Stadt New York beauftragt worden sie ueber die Situation zu informieren.“
D: „Spinnen jetzt alle? Welche Situation, und wo ist Cynthia? Sie ist doch schon am Weg oder?“
Officer der MTA: „Sie sind so ungluecklich vor eine Zug der Linie 3 gestuertzt das Sie zwischen Platform und Zug eingeklemmt wurden.“
Med: „Die Vorwaertsbewegung des einfahrenden Zugs fuerte zu einer mehrfachen verdrehung ihres unterleib der niocht der ganze Torso folgen konnte da dieser oberhalb der Platformkannte lag und gegen die Seitenwand des Fahrzeugs gedrueckt wurde. Um Sie psychologisch zu unterstuetzten hat dieStadt New York Pfarrer Polland, denn sie ja bereits kennengelernt haben, gerufen. Cynthia Gibbons wurde aufgrund der Entscheidung von Pater Polland nicht verstaendig ....“
D: „Was?“
Officer der MTA: “Da die Stadt New York auf Grund seiner ausserordentlichen Lage, mit wichtigen Teilen auf einer Insel, auf den oeffentlichen Transport mehrere Millionen Menschen angewiesen ist wird die MTA in ca. 46 min den Verkehr durch die Station Bowery wieder aufnehmen. Fuer Finanzielle Ansprueche besteht kein Rechtsmittel da von Selbstverschulden ausgegangen werden muss.“
D: „Heisst das Sie werden mich toeten?“
Pfarrer: „Ein sehr starkes Schmerzmittel wird fuer ausgleich sorgen. Moechten sie beten?“

20 STORIES

Mit der Deaktivierung von Anatomias Blog schien dieses Projekt schon gestorben, was ich persönlich sehr schade gefunden hätte.

Ich hab mich mit Anatomia kurzgeschlossen und darf nun hier fortführen.

Angemeldet sind folgende Blogger:

1. schnuten
2. kinkerlitzch3n
3. rosenherz
4. magistra
5. zuckerfrei
6. loana
7. Fiercedragon
8. Tina77
9. MrNilson
10. emotion mit schmerz und ohne
11. buchfinders ausnahme
12. Marsianer (Weblog vorrübergehend geschlossen)
13. Sweetielinchen
14. ozeflyer
15. unkreativ.net
16. Mosyone (Weblog deaktiviert)
17. Scizo
18. CayCee
19. Iggy
20. tüpfel (Weblog deaktiviert)

Hier sind alle bisherigen Geschichten verlinkt und im nächsten Beitrag folgt die aktuelle Story von Emotion mit Schmerz und ohne.

Mittwoch, 12. Juli 2006

Beim nächstenmal ist alles anders

Da isser: Mein Beitrag zu .

Hier findet ihr noch die vorangegangene Geschichte von Frau Schnuten.

Beim nächstenmal war alles anders. Doch einfacher war es nicht. Die Vorstellung, das Wissen, daß sie es einfach beendet hat, funktioniert irgendwie nicht.
Ich glaube, sie war mir ein bisschen ähnlich, damals jedenfalls. Obwohl ohne Zuhause und ohne Begleiter, bis auf den Hund, schien sie doch mit dem Leben als Streunerin zurechtzukommen. Sie schaffte es sogar, abends die Schule zu besuchen. Wo sie ihre Unterlagen aufbewahrte, wo sie einen Ort hatte, an dem sie in Ruhe lernen und Übungen erledigen konnte, ist mir bis heute ein Rätsel.
Sie war wohl eine Lebenskünstlerin, sah so glücklich aus auf den Fotos aus Griechenland. Einfach mit ein paar Freunden ins Blaue gefahren, wo nahm sie das Geld her? Auf Vorrat geschnorrt, geht das überhaupt? Denn dort, in dem kleinen griechischen Dorf war wohl kein Geld aufzutreiben. Irgendwie hat sie es gemacht, irgendwie hat sie sehr viel hingekriegt, zum Schluß ganz auf straight, keine Drogen, kein Alkohol, keine Seife an den Körper gelassen. Um wieder rein zu werden, keine Chemie mehr, weder außen noch innen. Aber wohl nicht erfolgreich, zumindest für sie selbst nicht zufriedenstellend, denn wie sonst wäre das passiert?
Sich vor den Zug zu werfen. Wie muß man denken, um das Unvorstellbare real werden zu lassen? Denn gedacht hat sie sich bestimmt was dabei, oder war es eine Laune? Ein Unfall? Keiner weiß es genau, doch die Meinung, daß sie selbst den Schritt getan hat, den Schritt in den Abgrund, diese Meinung hielt sich und wurde weitergegeben.
Möglicherweise ist sie einfach am Weg nach oben gestrauchelt, ein kleiner Tritt neben den sicheren Steig und ein großer Wagen, der plötzlich in die Station einfährt.
Wenn man nicht mehr ganz unten ist, sondern schon ein paar Stufen erklommen hat, ist es wesentlich dramatischer. Wenige Monate zuvor wär es nicht so erschreckend unpassend gewesen, da wär es beinahe normal erschienen. Alltagsgeschehen bei Freaks.
Aber es fühlt sich noch Jahre danach nicht normal an. Ich kannte sie nicht gut, doch wenn ich mir vorzustellen versuche, daß sie wahrscheinlich schon zu Staub vermodert ist, daß sie nie wieder lachend ihrem Hund davonspringen wird, daß sie nie wieder..., ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, daß sowas möglich ist.
Und doch wird das Unglaubliche wieder geschehen.
Der Tod wird auch mein Leben öfter besuchen, er hat sich wenige Jahre danach wieder blicken lassen.

Beim nächstenmal war alles anders. Doch leichter war es nicht. Diagnose Krebs.
Trifft ja viele, hört euch mal um. Aber das ist ja in diesen Tagen kein Todesurteil mehr. Da machen wir schnell eine Chemo, ja das ist hart, aber nur die Harten kommen durch und dann, nach ein paar Monaten, ist alles wieder in Ordnung. Dann geht das normale Leben wieder weiter.
Doch anders als gedacht mein Schatz.
Nur drei Monate und etliche verschobene Besuche, dann kam der Anruf. „Es geht ihr sehr schlecht. Kannst du morgen kommen? Denn wenn nicht, wirst du sie wahrscheinlich nicht mehr sehen können.“ Auf den ersten lähmenden Schreck folgte ein Nachmittag der Tränen. Unverständnis. Wieso sterben, davon hat doch nie jemand im Zusammenhang zu ihr gesprochen, wie konnte das plötzlich passieren? Flucht zur Mutter der Freundin. Trost suchen, wo kein Trost möglich ist. In der Geborgenheit der Umarmung langsam vom Versuch das Unbegreifliche zu begreifen zur ersten Erkenntnis: Die Zeit läuft dir davon. Mach was!
Also schnell ein paar Sachen gepackt und ab in den Zug. Im Zug dann der Brief. Ich mußte ihr doch noch soviel sagen, wußte aber nicht, ob das noch möglich ist. Also aufschreiben, wie so oft die Rettung für meine Seele. Irgendwie auslagern, was mir durch den Kopf geht, damit er nicht zerspringt unter dem Druck der Gedanken.

Im Krankenhaus dann die Familie getroffen. Alle sehr gefaßt, meine Trauer erschien mir beinahe unanständig angesichts des Leids, daß ihre Kinder und ihr Mann empfinden mußten. Doch ich konnte nicht aufhören, verzweifelt zu schluchzen, mein Körper krümmte sich in Analogie zu meinem verkrampften Herzen.
Und so grotesk es klingt, auch Komik und Freude schlich sich ein. Wie überall im Leben, so muß auch in der Zeit des Sterbens Platz dafür sein.
Wir hatten uns seit einer Weile entschlossen, daß es schön wäre, einem Kind das Leben zu schenken. Und ich mußte es aussprechen, wie schade es war, daß ich ihr nun niemals mein Kind zeigen könnte, daß sie es niemals im Arm wiegen wird, so wie sie es mit mir getan hat. Plötzlich steigt ungläubige Freude in den Gesichtern meiner Mutter und meiner Schwester auf:“Seit wann weißt du?!“
Doch es gab kein neues Leben in mir. Wenn es aber irgendwann kommt, so wird es in unserer Familie herzlich willkommen geheißen und es wird mit der Erinnerung an sie aufwachsen. Mit den Erzählungen, vor allem denen meiner Mutter, in denen sie lebendig bleibt, in denen wir sie auf neue Weise kennenlernen. Auch ihre Stimme höre ich noch, die Lebenslust, die aus ihr sprach, die Freude bei der Begrüßung und auch den Tadel, den sie uns Kindern erteilte, wenn wir übermütig waren.
Oft würde ich ihr gerne erzählen, wie es weitergeht mit uns. Auch wenn ich glaube, daß sie es weiß, daß sie weiter irgendwo da draußen da ist und mit uns lacht und weint.
Den Brief hab ich ihr vorgelesen, ich durfte eine Weile allein mit ihr bleiben und Abschied nehmen. Sie atmete noch schwer, bis ihr Mann ihr sagte, daß sie gehen darf. Das war wohl notwendig, daß ihre Lieben sie freigaben, damit sie sich nicht mehr quält.

Die nächsten Tage verbrachte ich wie in Trance, kann mich nicht erinnern was ich getan habe. Erst wieder am Tag des Begräbnisses. Ich war wohl irgendwann in der Zwischenzeit einkaufen, hatte mich neu eingekleidet, sie legte immer Wert auf elegante Kleidung.
Am Friedhof wünschte ich mich fort, meine rauhen Schluchzer störten die Andacht, warum nur konnte ich mich nicht beherrschen.
Den Brief gab ich ihr mit ins Grab.
Mein Onkel schien so starr, ich konnte ihn nicht umarmen, und mein Kusin, er schien eher mich trösten zu wollen und zu stützen, als wir einander in den Armen lagen. Verkehrte Welt. Nur gut, daß ich mich in deinem Mantel verstecken durfte, daß du die ganze Zeit da warst für mich. Ich fühlte mich so allein, doch wie allein wäre ich erst gewesen ohne dich?
Wenn ich mich daran erinnere, fühle ich wieder den Knoten in meinem Hals, der mir die Luft abzuschnüren droht. Hin und wieder darf ich das zulassen, doch nicht in der Vergangenheit verweilen. Es ist wichtig sich zu erinnern, an sie, so wie sie war, ohne Verklärung, auch sie hatte ihre Fehler, wäre sie doch ohne Fehler unmenschlich gewesen.
Doch viel wichtiger ist es, das Leben zu leben und zu feiern, wie sie es gerne getan hat. Den Tag von einem Lächeln umspielen lassen und die Wärme der Sonne im Herzen behalten.

Und beim nächstenmal wird alles anders sein. Doch es wird schwer sein. Wenn der Tod wieder Schatten aufziehen läßt. Es wird wieder unerwartet sein, den richtigen Zeitpunkt dafür gibt es wohl nicht. Auch wenn man meint, nach langer Lebenszeit darf der Schlaf die Müdigkeit ablösen. Er darf und soll, das ist der Lauf der Zeit. Nur wird es wieder vieles geben, daß ich noch sagen und tun wollte. Dinge für die ich dann aber, im Hinblick auf das Später, das Jetzt hintan gestellt hätte. Das Jetzt muß aber gelebt werden, sonst zieht das Leben an uns vorüber.
Beim nächstemal wird alles wieder anders sein. Doch auch diese Schatten werden wieder vorüberziehen.

Vielleicht ist auch beim nächstenmal alles anders. Vielleicht ist es leicht und einfach.
Vielleicht zieht beim nächstenmal nicht der Tod vorbei, sondern das Leben ein.
Und damit wird alles anders sein, manchmal schwierig, manchmal schön, aber immer lebendig!
Ja, beim nächstenmal wird alles anders.

Freitag, 7. Juli 2006

Stockerlplatz Musik

Völlig unvorbereitet traf mich dieses Stockerl von Indivisuell:

1. Wieviele gigantische Bytes an Musik sind auf deinem Computer gespeichert?

Von Gigantomanie kann keine Rede sein - 432,8 MB

2. Die letzte CD, die du gekauft hast...

Ich kaufe extrem selten CDs - glaube es war "The Verve" aber bitte fragt mich nicht welche...

3. Welches Lied hast du gerade gehört, als dich der Ruf ereilte?

Gar nix, momentan geistert "Video killed the radiostar" durch meinen Kopf, das blieb nach der gestrigen Autofahrt hängen.

4. Fünf Lieder, die mir viel bedeuten oder die ich oft höre.

Das auf fünf Lieder einzugrenzen ist schwierig. Spontan fällt mir ein:

"Your house" - Alanis Morissette
"Steh auf wenn du am Boden bist" - Die Toten Hosen
"Du bist wia die Wintasunn" - Wolfgang Ambros
"Lost in Hollywood" - System of a Down
Last but not least - das Zwitschern der Vögeln, geschäftige Summen der Bienen und all die andern Geräusche in der Natur, das ist mir momentan die allerliebste Musikuntermalung.



5. Wem wirfst du dieses Stöckchen zu (3 Leuten) und warum?

An allererster Stelle Frl. Spion - um dieses liebenswerte Wesen euch allen näherzubringen.

Dann folgt schnellen Fußes Emotion mit Schmerz und ohne - immer wieder erstaunlich, wieviele Songs er kennt und auch noch die Lyrics dazu auswendig rezitieren kann.

Ja, und dann noch Anatomia und Nielsson und Einfach-Mann weil ich von allen dreien keinen blassen Schimmer habe, wie sie musiktechnisch ticken und ich's gerne herausfinden würde.

Handlesen

Gefunden bei Hexamore und gleich nachgemacht:

Line of Heart
Your Line of Heart is a curved line. You are creative and sensitive. Sometimes ruled by emotions, sometimes by imagination. Sometimes you let feelings get in the way of clear thinking, and often for the better.

Shape of Fingertips
The tips of your fingers are round. Sometimes other people seem too slow, so you finish their sentences for them. You are bright and intuitive, with a tendency to stick your neck out too far and getting hurt.

Thumb Flexibility
Based on the flexibility level of your thumb you have a good balance between brains and feelings. Don't think things to death, nor follow emotions over a cliff. Your mind can be changed, but the argument has to be convincing.

Highest Mound
Your highest mound is under your index finger. Number one. You am what you am, and your glad that you am. Not easily led or swayed. You take good care of yourself and it shows.

Mittwoch, 5. Juli 2006

20 Geschichten - 20 Menschen

Anatomia hat ein Projekt ins Leben gerufen.



20 Menschen schreiben 20 Geschichten, die alle zumindest an einem Nebenschauplatz miteinander verbunden sind.

Ich hoffe die Muse knutscht mich ordentlich ab!!

Next Exit:

Aktuelle Beiträge

hallo kinker :) du bloggst...
hallo kinker :) du bloggst auch nicht mehr? scheint...
hexamore (Gast) - 2014-07-20 10:27
Schöne Idee. Ich glaube,...
Schöne Idee. Ich glaube, das werd ich am Wochenende...
Jule (Gast) - 2014-02-20 14:41
Cool, jetzt kann ich...
Cool, jetzt kann ich das zuordnen! Das muss in der...
Kinkerlitzch3n - 2014-01-29 18:40
Das ist ein echter ROA
Wo ist das aufgenommen? Hier gibts mehr facebook.com/ROAStreetArt
Jan (Gast) - 2014-01-26 18:45
.
momoseven - 2013-10-25 15:26

User Status

Du kannst Dich hier anmelden.
Login

Status

Online seit 6842 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2022-08-22 00:26

Ich freue mich über Post an:

kinkerlitzch3n (ät) hotmail (punkt) com

Suche



Tracker


Credits


Anderorts
Anna
Artverwandte
Auf dem Weg
Ausbildung Lernberatung
Befindlichkeiten
Bloggeria
Dead and gone (hope so)
Der Liebste von allen
Done & To do Listen
Eigene Werke
Familystuff
Festivals
genäht, gemalt, geschraubt, uvm.
Impressum
Kinkerlitzchen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren