Und sie hat sich doch getraut!

Nachdem das erstgeplante Treffen am Mittwoch wegen Schlechtwetter verschoben wurde, haben wir beide uns gestern mit Decken in Schönbrunn platziert.
Das bißchen Regengetröpfel hat uns unter unserm Riesen-Baum-Blätterdach gar nicht gestört.
Wie ich es mir nach mittlerweile beinahe täglichem MSN-Kontakt schon gedacht hatte, wars ein echt feiner Nachmittag. Viel, viel gelacht, wir liegen wohl ziemlich auf einer Wellenlänge.

Und der Nick? Zuckerfrei?! Näää, nix da, das Mädel ist eine total Süße und Liebe, nix mit fad, da steckt schon Würze drin!

Ich fühl mich jedenfalls sehr geehrt, daß du dem Treffen zugestimmt hast und ich denke, es war nicht das erste und letzte Mal!

Schnell noch zusammenpacken, warten bis Hermosura klingelt und dann ab nach Kärnten zu meiner Natsl!
Das letzte Mal sah ich sie anläßlich meines 30ers - jetzt hat er sie auch eingeholt.
Ich hoffe meine Geschenke gefallen ihr, sie hat mir noch ans Herz gelegt, daß sie jetzt in ihrem Alter sehr sensibel sei. Drum hab ich auch nix mit Augenzwinkern eingepackt.

Endlich ein Wiedersehen, wir haben so lange gewartet!
Natsl - ich eile, ich fliege!

Diese unverhohlene Zurschaustellung einer gespaltenen Persönlichkeit, die ich täglich rund um mich beobachten kann, ist einfach köstlich.
Vornehmlich im direkten Kundenkontakt via Telefon, wie schön dass es eine Mute-Taste gibt.

Ist dies vielleicht die eine Qualifikation, die langjährig erfolgreiche Kundenbetreuer auszeichnet?
In jeder noch so absurden Situation das Gesicht vor dem Kunden wahren, immer freundlich, immer zuvorkommend und doch gezwungen, seine wahren Gefühle zu offenbaren, weil man eben doch ein bisschen menschelt und kein seelenloser Computer ist.
Aber diese Notwendigkeit auf minimale Zeit beschränken können, millisekundenkurze Eruptionen und sofort zurück zur offiziellen Stimme, die den Kunden sanft in der Sicherheit seines „Königseins“ wiegt.

Ja viele hier beherrschen diese Technik perfekt, andere wiederum nicht mal annähernd, doch die werden meist recht bald Opfer der natürlichen Auslese.
Paradebeispiel für Erstere ist diese da.

Da Hermosura nicht in der Lage ist, meine Frage ohne konkrete Hinweise zu beantworten, vielleicht schafft ihr es ja, Licht in meine Gedankenwelt zu bekommen.

Da ich im Gegensatz zur Welt im Allgemeinen eine Gute bin, arbeite ich hartnäckig daran, die Welt da draußen mit Hermosura’s kleiner Welt in Freundschaft zu vereinen.
Ein nicht immer einfaches Unterfangen kann ich euch sagen!

Diesmal gilt es eine Entscheidung zu treffen, im Sinne der höchstmöglichen weihnachtlichen Beglückung.

Angenommen, es gibt etwas, was ihr zutiefst verabscheut, dennoch seid ihr gezwungen diese Tätigkeit dann und wann auszuführen (nicht immer hat ein freundlicher Mitmensch Zeit für Hilfestellung).

Was ist besser:

- eine Unterstützung zu bekommen, mit der das absolute Unbehagen beim Ausführen dieser unumgänglichen Tätigkeit sich in ein „gerade-noch-erträglich-Sein“ umwandelt.

Oder

- ein bisschen Zeit und guten Willen zu investieren, um danach ein herrliches „Wurschtigkeitsgefühl“ beim Ausüben der bisher ungeliebten Notwendigkeit zu erleben. Und das für immer, auf Lebenszeit.


Bitte entscheidet euch hier und jetzt, bis spätestens Ende dieser Woche.
Es danke mit allerfreundlichsten Grüßen, Frl. Kinkerlitzchen!



Wenn ich Hermosura wäre, wünschte ich mir:

	Hilfestellung damit gerade noch erträglich
	Wurschtigkeit auf Lebenszeit
Resultate Kinkerlitzch3n, 13:39h.

Seit Wochen bemüht sich Hermosura, den Bewohnern Rudolfsheim-Fünfhaus auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln, was gute Musik ist.

Hilfe bieten dabei eine Stereoanlage, ein Fernseher, außerdem wirken mit:

Green Day
Die Toten Hosen
Marilyn Manson
Die Ärzte
Rammstein

Wer die lebhafte Lautmalerei, der die ansässige Bevölkerung normalerweise frönt kennt, weiß, daß sich früher oder später erbitterte Schreiduelle abspielen werden.
Ich warte mal ab, was sie demnächst zu erzählen hat.

Hach wie schön, daß ich Freunde hab, die Single sind.
Selbst in festen Händen, sind spontane Abenteuer für mich ja nicht mehr zulässig.*
Das Kribbeln, daß sich immer manchmal einstellt, wenn man jemand Neues kennenlernt, klau ich mir einfach, wenn ich den Nach-Wochenends-Berichten meiner Freunde lausche.
Das führt im Extremfall dazu, daß ich richtig Herzziehen und Bauchwurln bekomm, als ob ich mich selbst in einer Was-wird-wohl-daraus-Situation befände.
Find ich aber toll, daß ich dies relativ einfach raufbeschwören kann, denn sowas zu fühlen, ist immer wieder schön und aufregend.
Eine lebhafte Fantasie ist doch was Praktisches.
Man gönnt sich ja sonst nichts.

*Man möge aus ein bisschen Wehmut keine falschen Schlüsse ziehen. Da ich mit dem Liebsten von Allen verbandelt bin, ist das auch gut so.